Verkehrs-Angebote fürs Wohnquartier Mobilstationen: SPD will Pilotprojekt für Haan

Haan · An bestimmten Orten im Stadtgebiet könnten schon bald maßgeschneiderte Angebote für die Verkehrsteilnehmer bereitgestellt werden.

Ob Taxi, Carsharing-Auto oder Zweirad. Das alles könnte an einer Mobilstation zu finden sein – dazu Ladesäulen für E-Autos und E-Bikes.

Foto: dpa/Martin Gerten

(peco) Die Stadt Wuppertal hat es vorgemacht – Haan könnte sich vielleicht schon bald anschließen: Die SPD-Fraktion im Stadtrat hat jetzt jedenfalls in einem Antrag für die nächste Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Mobilität ein Pilotprojekt für die Einrichtung einer sogenannten „Mobilstation im Quartier“ angeregt.

Diese Stationen können helfen, an bestimmten Orten im Stadtgebiet schnell und unkompliziert das passende Fortbewegungsmittel auszuwählen - je nachdem, wohin es geht oder was die Verkehrsteilnehmer machen wollen: zentral an einem Ort. Ob Bus, Taxi, Carsharing-Auto oder Zweirad. Das findet sich alles an der Mobilstation in der Nähe – so jedenfalls der Plan.

„Lokale Mobilstationen tragen zur Verkehrswende bei, indem sie ein Angebot für einen Mix aus unterschiedlichen Verkehrsmitteln schaffen, insbesondere dort, wo hoher Parkdruck entstanden ist“, erläutert der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion, Jörg Dürr, die Initiative: Sie verknüpften verschiedene Verkehrsangebote von ÖPNV und Individualverkehr und ermöglichten so eine nachhaltige Mobilität zum Schutz von Klima und Umwelt. „Mobilstationen können dazu beitragen, die Zahl der Autos in einem Quartier zu verringern und unterstützen die Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt“, ist Dürr überzeugt.

Module seien zum Beispiel Sharing-Angebote für (e-, Lasten-) Fahrräder, e-Scooter und (e-) Autos. Ergänzende Module könnten sein: eine Packstation, Fahrradgaragen, Ladesäulen und Urban-Gardening. Im Idealfall bilde die Mobilstation auch einen Treffpunkt im Quartier. Der Phantasie der Ausgestaltung seien keine Grenzen gesetzt, findet die SPD.

Das Beispiel der Stadt Wuppertal hat in diesem Zusammenhang Zeichen gesetzt: Im Rahmen eines Projektes „Mobilstationen im Quartier“ wurde dort innerhalb eines Jahres eine neue Mobilstation in einem Bestandsquartier in der Wuppertaler Nordstadt errichtet. Dazu hatte das Projektteam die Anwohner und weitere lokale Akteure in den Prozess eingebunden. Zusätzlich wurde ein Konzept erarbeitet, wie solche Quartiers-Mobilstationen in Zukunft durch zusätzliche Funktionen, wie zum Beispiel Paketstationen und Möglichkeiten der Nahversorgung, zu einem Quartiers-Hub erweitert werden könnten. Die SPD hat nun auch für Haan geeignete Orte für ein Pilotprojekt ausfindig gemacht: Einer davon könnte demnach das städtische Grundstück am Kreisverkehr Dieker Straße im Vogelviertel sein. Aber auch das Quartier um die Berliner- /Memeler Straße/Am Hühnerbach, der Bereich Kamp-/Friedrich-Ebert-Straße oder das städtische Grundstück an der Ecke Hochdahler Straße/Bachstraße (Ostseite) werden in Betracht gezogen.

„Möglicherweise kommen nach Prüfung durch die Verwaltung auch andere Orte für ein Pilotprojekt infrage“, sagt Jörg Dürr, der es in jedem Fall für enorm wichtig hält, die Anwohnerinnen und Anwohner in die Gestaltung mit einzubeziehen, „damit sich die unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnisse in einem Quartier widerspiegeln.“ Ein Pilotprojekt sei der richtige Weg, erste Erfahrungen mit diesem relativ neuen Instrument zu sammeln.

Die Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Mobilität findet am Dienstag, 15. August, im Sitzungssaal des Haaner Rathauses statt. Beginn ist um 17 Uhr.

(peco)