Musikleben in Haan Beeindruckendes Konzert mit 50 Blechbläsern geplant

Haan · Seit einem Jahr proben die Musiker, demnächst sogar täglich. Denn das Programm zum Konzert „Panta Rhei“ ist äußerst anspruchsvoll. 50 Jugendliche und Erwachsene spielen mit.

Sie freuen sich auf das besondere Konzert: Udo Vierdag (Vorstand Sparkasse, links) und Thomas Krautwig (Leiter der Musikschule).

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Einen „kulturellen Leckerbissen“ kündigt Udo Vierdag, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Haan, dem Publikum an, welches am Sonntag, 8. Dezember, in die Aula des Gymnasiums kommt. „Das wird wieder sehr beeindruckend, das kann ich jetzt schon mit Sicherheit sagen“,
berichtet er. Denn an dem Sonntag präsentiert das Symphonische Blasorchester der Musikschule wieder sein „Musik Spezial“, zum insgesamt 17. Mal. „Pantha Rei“, alles fließt, lautet diesmal das Motto, zu dem Musikschulleiter Thomas Krautwig jede Menge passender Stücke auf hohem Niveau ausgewählt hat.

Voller Begeisterung berichtet der Musikschulleiter von den Proben für die acht Stücke des Konzertes. Das mit Abstand Schwerste sei „Liquid“ von James Bocook, das ihm ein befreundeter Orchesterleiter empfohlen und das Motto des Abend geprägt habe.
Weitere Titel lauten etwa „
Die Rheinreise“, „Panta Rhei“, „October“ und „Beyond the Horizon“sowie „Voices of the Sky“. Das Orchester, das aus Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen besteht, habe sich mit dem anspruchsvollen Programm viel vorgenommen. „Aber wir sind auf einem guten Weg“, beschreibt Krautwig die Proben in der Endphase. Geprobt wurde ein Jahr lang wöchentlich, dann zweimal in der Woche und in den letzten zehn Tagen vor der Aufführung wird es täglich und am Wochenende ganztägig sein.

Erstaunlich sei, wie gerade die jungen Musiker des Orchesters bei den Programmen für „Musik Spezial“ über sich hinauswüchsen. „Die Musiker spielen Stücke, die sie allein wohl nie spielen könnten.“ Das harmonische und perfekt aufeinander eingespielte Orchester entfalte jedoch eine solche „Sogwirkung“, wie der Musikschulleiter es beschreibt, dass auch sehr schwere Stücke spielbar werden. „So können wir wirklich höchstwertigste Programme präsentieren.“ Dankbar sei die Musikschule dafür, dass die Sparkasse erneut als Organisator und Veranstalter mitmacht. „Die Konzerte sind immer sehr gut organisiert und beworben“, beschreibt Thomas Krautwig. „Und durch den Namen der Sparkasse wird auch ein bestimmter Publikumskreis angesprochen.“ Auch Udo Vierdag berichtet ausschließlich Positives von der seit vielen Jahren bestehenden Zusammenarbeit mit der Musikschule, die erneut ein grandioses Konzert bestreite.

Der Titel des Konzertabends sei auf verschiedene Weisen zu interpretieren. Das Prinzip „Panta Rhei“ stammt aus der antiken griechischen Philosophie und bedeutet, dass alles fließt in dem Sinne, dass es konstant nur Veränderung gibt. Auch Musik fließe, sei vergänglich, vorbei in dem Moment, in dem sie gehört werde. Jeder Zuhörer nehme Musik zudem unterschiedlich wahr, verbinde mit ihr verschiedene Gefühle und Assoziationen,
auch diesbezüglich sei alles im Fluss.

Die Musiker geben vor jedem Stück eine kurze Einführung in das jeweilige Werk. So schrieb der deutsche Komponist Thorsten Wellmann aus dem thailändischen Exil das Stück „Die Rheinreise“, welches musikalisch den Verlauf des Rheines nachzeichne. „Panta Rei“ beschreibt eine 900-jährige Dorfgeschichte, etwa durch die musikalische Darstellung von Spinnereimaschinen als Beispiel für die Industrialisierung. Herbstliche Natur wird in „October“ mit den Instrumenten umschrieben, „Beyond the Horizon“ sei eine dynamische Komposition, die majestätische Blechbläserfanfaren und schwungvolle melodische Melodien umfasse. „Liquid“ führe von ersten sanften Regentropfen bis zu herabstürzenden Wasserfällen. „Hier habe ich die Musiker nach einem ersten Anhören des Stückes gefragt, ob sie sich das zutrauen“, berichtet Krautwig. „Stücke wie dieses sind harte Arbeit, aber wir wollen und können sie leisten.“

Die Leistung der Musikschullehrer, die mit den Jugendlichen und oft auch Erwachsenen innerhalb des Unterrichts proben, sowie die der Musiker und die des Leiters sei beeindruckend, sagt Udo Vierdag. „Dieses Konzert sollte man auf jeden Fall erlebt haben.“ 50 Blechbläser, die vereint die Stücke des zweiteiligen Konzertes präsentieren, hätten auf der Bühne eine immense Präsenz. Für die Musikschule sei dabei nach dem Konzert vor dem Konzert: Bereits am Montag nach dem sonntäglichen Konzert gehen die Proben erneut los, und zwar für „Musik Spezial“ im kommenden Jahr. „Ein Jahr intensiver Proben ist lang, vor allem für die jüngeren Musiker. Danach freuen sich alle auf ein neues Programm und neuen Input“, sagt Thomas Krautwig.