Narren verzaubern Hildener Fußgängerzone

Die Große Hildener Karnevalsgesellschaft organisierte eine Party auf der Mittelstraße.

Foto: Olaf Staschik

Hilden. Auf der Bühne stehen die Itterfrüchtchen und singen munter „Hilden, Helau, Helau“, während sich davor gleich eine ganze Fliegenpilz-Kolonie eingefunden hat. Vom Fliegenpilz-Nachwuchs im Kinderwagen bis zur Fliegenpilz-Oma ist die ganze Familie Klausgrete gekommen. „Wir sind eine jecke Hildener Großfamilie“, meint Brigitte Klausgrete. Auch beim Rosenmontagsumzug ist die Familie schon oft mitgelaufen. „In diesem Jahr setzen wir mal aus“, verrät Brigitte Klausgrete. Aber zum Zuschauen kommen natürlich wieder alle. „Die Kostüme haben wir selbst gemacht“, erzählt Simone Klausgrete. Die Oma hatte die Idee. Auf den Köpfen tragen sie wunderschöne rote Pilzschirme mit weißen Tupfen. Außerdem rote Mäntelchen über den weißen Hosen. Eine Familie, die aus lauter Glückspilzen besteht, und die den Karneval liebt. „Wir haben viele Veranstaltungen besucht“, sagt Simone. Und Brigitte zählt auf: „Hilden, Gruiten, Unterbach.“

Auch Sabine Schulte-Siering und ihr Sohn Felix (3) haben schon etliche Sitzungen besucht: „Bis jetzt hat mir die Session sehr gut gefallen.“ Der kleine Felix hat sich als Feuerwehrmann verkleidet, mit einem richtigen Helm auf dem Kopf. „Er gehört schon zu den Musketieren“, erklärt seine Mutter stolz. Und den ersten Orden hat der Dreijährige auch schon verliehen bekommen. Früh übt sich, wer ein ordentlicher Jeck werden will.

Derweil erklingt es „Ohne Dom, ohne Rhing, ohne Sunnesching“ von der Bühne und alle Zuschauer tanzen mit. Der Hildener Straßenkarneval vor der Sparkasse steht unter einem guten Stern. „Super Wetter!“, freut sich Sven Jürgensen, Präsident der „Großen Hildener Karnevalsgesellschaft“: „Gestern bestellt.“ Es ist zwar kalt, aber die Sonne lacht vom Himmel. Besser könnte es gar nicht sein. „Wir freuen uns, das Straßenkarnevalsfest mit unseren Freunden zu rocken“, erklärt Jürgensen, „bevor es in die Hochphase geht.“ Und für den Rosenmontagszug wünscht er sich vor allem eines: gutes Wetter. Auch er ist mit der bisherigen Session vollauf zufrieden. „Ich habe noch keine einzige negative Rückmeldung erhalten“, betont er. Die Hildener sind eben fröhlich und feiern gerne: „Wir haben immer gute Laune.“ Inzwischen hat Sven Jürgensen so viele Veranstaltungen besucht, dass er den Überblick verloren hat. „Bei fünfzig habe ich aufgehört zu zählen“, meint er lachend.

Immer mehr finden sich ein vor der Bühne. Gleich nebenan gibt es gebrannte Mandeln und Popcorn zur Stärkung. Inzwischen singen die Itterfrüchtchen über die wirklich wichtigen Kleinigkeiten im Leben: „Alles, was ich will“. „Es ist so schön“, schwärmt Itterfrüchtchen Barbara Schnitzler, „die Leute freuen sich immer, wenn wir kommen. Sie wären enttäuscht, wenn wir nicht dabei wären.“ In dieser Session feiern die Itterfrüchtchen ihren ersten jecken Geburtstag. „Es gibt uns jetzt seit elf Jahren“, freut sich Barbara Schnitzler, die als Itter-Äpfelchen unterwegs ist. „Wir haben uns inzwischen einen Namen gemacht in Hilden.“

In dieser Session haben sie es auch auf jecke elf Auftritte gebracht: „Wir würden uns über noch ein paar mehr freuen.“ Die Sängerinnen haben die Session genossen: „Die Leute sind immer gut gelaunt.“ Das kann man auch von Evelyn Müller sagen. Die 35-Jährige hat sich als Clown verkleidet. „Das Kostüm habe ich selbst genäht.“ Nur die blaue Melone auf dem Kopf hat sie gekauft. Und die rote Nase: „Ich liebe Karneval.“