Naturfreunde tragen Kröten im Eimer über die Straßen
Die Agnu hat am Samstag einen Fangzaun aufgestellt.
Die Temperaturen steigen. Es wird langsam Frühling. Anfang März beginnt auch die Krötenwanderung. Die Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt (Agnu) Haan, hat am Samstag an der Zufahrtsstraße zum Reiterhof Hermgesberg einen rund 200 Meter langen Krötenschutzzaun aufgestellt. Am Hahnenfurther Weg hat der Kreis Mettmann zusätzlich einen 400 Meter langen Zaun fertig gestellt.
Beate Wolfermann, Agnu
Die Amphibien-Schutzzäune halten die Tiere davon ab, über die Straße zu wandern. Damit die Kröten und Frösche nicht überfahren werden, leitet man die Tiere innen an den Zäunen entlang. Alle 30 Meter sind Eimer eingegraben, in die die Amphibien dann hinein purzeln. Naturschützern tragen sie dann später über die Straße, damit sie ihren Zielteich erreichen können.
Seit mehr als 20 Jahren ist Beate Wolfermann zuständig für die Amphibien-Aktion. „Die Tiere wollen zu dem Teich, in dem sie geboren wurden, um zu laichen“, erzählt die 67-Jährige. Das Problem sei, dass sie auf ihrem Weg vom Osterholz zu den Teichen an der Düssel mehrere Straßen überqueren müssen. Bevor die Naturschützer regelmäßig die Schutzzäune aufstellten, wurden die Kröten zu Hunderten überfahren.
Die Fangzäune, die für einige Wochen stehen bleiben, retten nicht nur viele Kröten-Leben und tragen zum Erhalt der Tierart bei. Sie vermindern auch die Rutschgefahr für Autofahrer auf den Fahrbahnen.
Michael Rudolf aus Hilden hat in diesem Jahr das erste Mal geholfen. „Ich hab in der Zeitung gelesen, dass noch Helfer gesucht werden. Und da ich heute Zeit hatte und so schönes Wetter ist, dachte ich mir, dass ich helfen komme.“ Beim Spazierengehen habe er schon des öfteren die eingegrabenen Eimer gesehen und sich gefragt, was es damit genau auf sich hat. „Ich wusste gar nicht, wie das ganze System eigentlich funktioniert“, sagt der 45-Jährige. Ihm macht die Arbeit an der frischen Luft Spaß. „Und man tut was Gutes“, lautet sein Resümee des Tages.