Neue Gesamtschule ist startklar
Hilden. Der Leiter der neuen inklusiven evangelischen Gesamtschule am Schulzentrum Hilden, Guedo Wandrey, will innovative pädagogische Konzepte umsetzen. „Wir müssen Schule anders denken“, sagt Wandrey.
Im August starten an der neuen Schule vier fünfte Klassen mit je 29 Schülern, davon sechs Kinder mit unterschiedlichen Behinderungen.
Die Wilhelmine-Fliedner-Realschule, ebenfalls eine Einrichtung der Evangelischen Kirche, deren Rektor Wandrey seit 2011 ist, nimmt keine neuen Schüler mehr auf. Sie läuft aus. Das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium im Schulzentrum bildet nur noch drei statt wie bisher vier Eingangsklassen.
Die Idee einer evangelischen Gesamtschule sei entstanden, weil die Realschule als Schultyp nicht mehr so gefragt sei, sagt Wandrey, der seit 1986 an der Hildener Realschule Sozialwissenschaften, Politik und Evangelische Religionslehre unterrichtet. Offenbar entspricht das neue Angebot dem Wunsch vieler Eltern: Es gab aktuell 380 Bewerbungen für das Schulzentrum mit Gymnasium und Gesamtschule.
Mit einem Team hat der Rektor das Konzept für die Gesamtschule vergangenes Jahr entwickelt. Dort werden Lehrer der beiden bisherigen Schulen unterrichten. Dazu kommt eine Förderschullehrerin, die die Kinder mit Förderbedarf bereits an den Grundschulen besucht und ermittelt hat, wieviel Unterstützung sie benötigen.
Insgesamt soll die Zusammenarbeit zwischen Gesamtschule und Gymnasium deutlich verzahnt werden. Geplant sind gemeinsame Förderangebote und AGs, Kooperationen mit der Jugendmusikschule, Sportvereinen und Eltern.
Zudem ist das Personal des ebenfalls auslaufenden Internats in den Ganztagsbereich eingebunden. Die Gesamtschüler werden die gemeinsame Mensa mitbenutzen, und der Unterricht läuft wie in der Realschule und im Gymnasium in Schulstunden, die 60 Minuten umfassen.
Jeweils eine Lehrerin und ein Lehrer sollen gemeinsam eine Klasse leiten und möglichst viele Fächer abdecken. Eine wichtige Aufgabe der Schule sei die Persönlichkeitsbildung, betont Wandrey.
Evangelische Schulen müssen dabei nach seiner Ansicht die Flagge hochhalten und auch Profil zeigen. „Schule ist auch Jugendarbeit“, stellt Wandrey fest. Kirchengemeinden könnten evangelische Schulen als Brückenkopf verstehen.