Neue Rohre fürs Regenwasser
Am Jägersteig werden Kanalrohre erneuert. Die Arbeiten könnten früher fertig sein als geplant.
Hilden. Rotweiße Absperrungen blockieren die Hälfte der Straße, Bagger und Radlader stehen bereit. Ein Arbeiter trägt eine Asphaltsäge. Von einem Sattelzug werden dicke Rohre abgeladen. Die Stadt lässt neue Regenwasserkanäle in die Straße Am Jägersteig einbauen. Wenn alles gut geht, kann die Belästigung für die Anwohner drei Monate früher vorbei sein als geplant.
„Die Baufirma arbeitet sehr schnell“, sagt der stellvertretende Tiefbauamtsleiter Dieter Drieschner. Bis Dezember könnten die Arbeiten fertig sein — ursprünglich war das Projektende für März geplant. „Es hängt alles vom Wetter ab“, sagt Drieschner. Bei Schnee und Eis oder nach starken Regenfällen könnten die Arbeiter nichts machen.
Rund acht Meter lang ist das Loch in der Straße, das seit Wochen den sanften Hügel hinauf wandert. Stück für Stück wird der alte Regenwasserkanal zwei Meter tief aufgegraben und durch neue Rohre ersetzt. „Der Kanal stammt aus den 1960er-Jahren“, erläutert Drieschner. Es gebe Risse und Auswaschungen in den Betonrohren, die Muffen säßen nicht mehr aufeinander. „Man sieht noch krümelige Reste von Bitumen-Dichtungen. Das war damals Stand der Technik“, sagt er.
Nicht nur um Schäden an der alten Anlage geht es. Mit der Sanierung wird auch die Kapazität des Kanals erhöht. Für den Generalentwässerungsplan der Stadt hatte ein Erkrather Beratungsbüro ein Computermodell des Hildener Regenwassernetzes erstellt. Das Ergebnis: An einigen Stellen reichen die Kanäle für die modernen Anforderungen nicht mehr aus. War man früher bereit, jährlich Überschwemmungen zu akzeptieren, darf das jetzt im Durchschnitt nur noch alle drei Jahre vorkommen.
Für die Straße Am Jägersteig heißt das: Während im unteren Stück nahe der Hochdahler Straße bisher Rohre von 40 Zentimetern Durchmesser lagen, werden jetzt 60-Zentimeter-Rohre eingebaut. Das Wasser fließt Richtung Haydnstraße ab, dann zur Behandlung an der Lortzingstraße, von dort in den Biesenbach.
Das alles soll laut Drieschner mit möglichst wenig Behinderungen für die Anwohner gehen: „Wir brauchen natürlich Platz für Baumaterial.“ Beklagt habe sich bisher niemand, sagt Thomas Gries, Polier bei der Baufirma Carl Lorenz aus Solingen: „Wenn jemand zu einer bestimmten Zeit aus der Einfahrt raus muss, kann er uns einfach ansprechen.“
Bauleiterin Irena Bis hält Kontakt zu den Grundstückseigentümern. „Ich war fast bei jedem zu Hause“, sagt die Ingenieurin. Angesprochen habe sie dabei auch die Sanierung der Hausanschlüsse. Die Stadt hatte Eigentümer auf Mängel hingewiesen.
Wenn die Arbeiten unter der Oberfläche abgeschlossen sind, wird im nächsten Jahr die Fahrbahn saniert. „Die Planung ist in Vorbereitung“, sagt Drieschner.