Parkhäuser saniert — Gebühren steigen an

Defizit soll sinken. Der CDU-Vorschlag „Park-App“ sei schwer umzusetzen, so die Stadt Hilden.

Foto: Olaf Staschik

Hilden. In der Innenstadt gibt es acht Parkhäuser, drei davon gehören der Verkehrsgesellschaft der Stadtwerke Hilden. Sie hat in den vergangenen zwei Jahren rund zwei Millionen Euro in die Hand genommen, um die Rathaus-Tiefgarage und die Tiefgarage Nove-Mesto-Platz zu modernisieren. Unter anderem wurden die Böden erneuert, Frauen- und Behindertenparkplätze sowie jeweils eine Elektro-Tankstelle eingerichtet. Die Tiefgarage Südstraße ist bereits renoviert.

Damit sind jetzt alle drei Parkhäuser in kommunalem Zugriff in einem modernen Zustand. Der Stadtrat hatte beschlossen, die Nutzer an der Modernisierung zu beteiligen. Deshalb sind die Parkgebühren in zwei Schritten angehoben worden. Seit dem vergangenen Jahr wird ein Euro pro Stunde verlangt — auch auf den oberirdischen städtischen Parkplätzen. Dennoch verdient die Stadt mit den Tiefgaragen kein Geld. Im Gegenteil: Sie fahren Verluste ein. Deshalb hat die Kommune die Tiefgaragen an die Verkehrsgesellschaft der Stadtwerke übertragen.

Die Stadtwerke können Gewinne und Verluste steuermindernd miteinander verrechnen. Die Gas- und Stromkunden der Stadtwerke sollen aber nicht das Parken in Hilden subventionieren, betont Stadtwerke-Geschäftsführer Hans- Ullrich Schneider, der in Personalunion auch Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft ist. Die Verkehrsgesellschaft hat die drei Tiefgaragen verpachtet. Schneider erwartet künftig höhere Erlöse, auch weil die Parkgebühren erhöht wurden. Das Defizit soll langfristig auf Null sinken: „Wir wollen keinen Gewinn machen, aber langfristig dann auf nicht draufzahlen.“

Die Verkehrsgesellschaft betreibt neben den Parkhäusern auch die Ortsbuslinie O 3. 2016 machte sie einen Verlust von 620 000 Euro. 2017 wird er voraussichtlich mit - 813 000 Euro noch höher ausfallen. Danach sollen die Verluste deutlich sinken: auf - 304 000 Euro im Jahr 2021. In Hilden gibt es ein funktionierendes Parkleitsystem. Es zeigt an, in welchem Parkhaus es noch wie viele freie Parkplätze gibt. Die CDU-Fraktion möchte eine Park-App einführen und hat die Verwaltung gebeten, zu prüfen, ob das technisch geht und was das wohl kosten würde. Das sei sehr komplex und könne von der Verwaltung zurzeit nicht geleistet werden, bittet Kämmerer Heinrich Klausgrete CDU-Fraktionschefin Marion Buschmann um Verständnis. Es gebe nämlich sehr viele Park Apps. Start-ups, Industrieunternehmen, Autohersteller und Kfz-Versicherer tummeln sich auf diesem Zukunftsmarkt und bieten Autofahrern bei der Parkplatzsuche ihre Dienste an. Welches System sich durchsetzt, ist noch völlig offen. Für die Verkehrsgesellschaft Hilden ergebe nur eine ganzheitliche Lösung Sinn, sprich, wenn auch die fünf privaten Parkhäuser in der Innenstadt mit einbezogen würden. Klausgrete: „Deshalb ist es so ohne weiteres auch nicht möglich, die Kosten für die Erstellung einer App inklusive einer Bezahlfunktion zu ermitteln.“ Zunächst müsste festgelegt werden, was die App alles leisten soll.