Parkplatz in der Alsenstraße gesucht
Regelmäßig kommt Jutta Irrgang zur Alsenstraße in Haan, um ihre Mutter zu pflegen. Sie hätte gerne einen Parkausweis.
Haan. Die Alsenstraße in Haan wird von vielen Berufstätigen tagsüber zum Parken genutzt. „Von Stadtverwaltung über Apotheken bis zu Sparkassenmitarbeitern parken viele Berufstätige bei uns“, weiß ein Anlieger. Auf Wunsch von Anwohnern wurden deshalb im August weitere Parkplätze für Anwohner reserviert: Jetzt steht fast die komplette rechte Fahrbeinseite nicht mehr der Allgemeinheit zur Verfügung Für Jutta Irrgang bedeutet das Stress: „Ich betreue meine Mutter, und bange seit der Parkeinschränkung bereits bei der Anfahrt — ich komme aus Düsseldorf — ob ich einen Parkplatz in der Nähe finden werde. Dies ist für mich unter anderem wichtig, weil ich die Einkäufe für sie tätige oder auch mit ihr Arztbesuche erledige.“
Ihre Mutter ist 88 Jahre alt, hat Pflegestufe 1 und ist auf die Hilfe der Tochter angewiesen. Nach mehreren Hüftoperationen und einem Oberschenkelbruch sei die alte Dame stark gehbehindert. Deswegen braucht die Tochter einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe der Wohnung Alsenstraße 2. Aus diesem Grund hat Irrgang bei der Stadt Haan einen Anwohner-Parkausweis beantragt: „Ich bekam eine Absage. Im Wortlaut: „Der Bewohnerausweis ist alleine für die Bewohner der jeweiligen Straße vorgesehen, nicht für deren Besucher. Auch nicht, wie in Ihrem Fall, wenn Sie aus Gründen der Pflegebedürftigkeit Ihrer Mutter mehrmals am Tag dort parken müssten.“
Die Tochter ist sauer: „Meiner Mutter würde ein Parkausweis zustehen, wenn sie ein Auto hätte. Dieser ist aber nicht übertragbar.“ Irrgang hat Fotos gemacht, die belegen sollen, dass tagsüber häufig Anwohnerparkplätze frei seien. Dort würde sie gerne parken, darf es aber nicht. Rainer Scroblies vom Ordnungsamt bestätigt die Angaben der Frau: „Mit den Ausnahmen ist es schwierig. Wenn wir eine machen, müssen wir auch weitere machen.“ Scroblies sind noch keine Klagen wegen der Parksituation an der Alsenstraße zu Ohren gekommen. Helga Frehoff von der Straßenverkehrsbehörde im Tiefbauamt der Stadt, kann die Nöte von Jutta Irrgang nachvollziehen. Ihr Tipp: „Ich richte ihr sofort einen Behindertenparkplatz ein, wenn sie hier einen Schwerbehindertenausweis der Mutter vorlegt. Der muss allerdings das Kürzel AG, außergewöhnlich gehbehindert, tragen.“ Jutta Irrgang ist froh über den Tipp. Leider fehlt der Zusatz „AG“ auf dem Ausweis der Mutter. Den will sie jetzt aber für ihre Mutter beantragen. Für die fürsorgliche Tochter steht fest: „Politiker fordern, pflegende Angehörige zu unterstützen. Die Realität sieht leider oftmals anders aus.“ Sie wünscht sich, „dass pflegebedürftige Anwohner ihren Anspruch auf einen Anwohnerparkplatz an eine pflegende Person übertragen können.“