Pianist zaubert in der Pumpstation
Andreas Mühlen präsentiert am 1. Juli „Klänge des Südens“. Die Schau „dance for me“ von Bettina Mauel geht zu Ende.
Haan. Zwei Wünsche erfüllen sich am Ende der aktuellen Ausstellung „dance for me“ mit Bildern, die die aus Wuppertaler stammende Künstlerin Bettina Mauel in 30 Jahren geschaffen hat. Zum einen kommt der Pianist Andreas Mühlen auf Einladung des Kulturvereins Alte Pumpstation Haan zum Finnissage-Konzert in das Industriedenkmal. Und der Tastenkünstler wird erstmals im Rahmen eines Konzertes auf einem Flügel spielen, der aus einer Instrumenten-Manufaktur aus dem Münsterland stammt und eigens zum Konzert nach Haan gebracht wird.
„Klänge des Südens“ ist das Programm überschrieben, das Andreas Mühlen am Samstag, 1. Juli, ab 19 Uhr bieten will. Was er aber spielen wird, das soll sich spontan entwickeln. „Ich lasse mich von der Atmosphäre an diesem Abend animieren.“ Mit Blick auf das Tanzthema der Bilder werden auf jeden Fall spanische und südamerikanische Klänge zu hören sein. „Den Weg dahin wird das erste Stück des Abends und die Reaktion des Publikums zeigen.“ Möglicherweise wird ja die Abendsonne, die durch die Fenster scheint, die Stimmung noch befeuern.
Hat Andreas Mühlen für alle Eventualitäten die Noten dabei? „Ich spiele alles auswendig“, erklärt der Pianist, der vier Programme zu je 90 Minuten abrufbereit habe. Täglich vier bis sechs Stunden übt der Künstler, der an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf studierte.
In der kommenden Woche bestreitet er Konzerte in Schweinfurt, Nürnberg und Bad Füssing — jeden Abend mit einem anderen Programm. Sein Repertoire umfasst sowohl die traditionelle Klavierliteratur als auch selten gespielte Werke. Es enthält Werke des 17. Jahrhunderts, der Klassik, der Romantik, des Impressionismus bis zur zeitgenössischen Moderne. Der Flügel soll in der Mitte des Saales aufgestellt werden. Die bis zu 140 Besucher sitzen halbkreisförmig drumherum. „Das Instrument wird früher angeliefert und akklimatisiert sich dann im Saal“, erklärt Jochen Siebel vom Kulturverein. Er ist zufrieden mit dem Verlauf der Ausstellung „dance for me“ von Bettina Mauel, deren Werkschau in Haan mit dem Konzert endet.
Bettina Mauel wurde 1959 in Wuppertal geboren. Sie studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Gerhard Richter, war 1985 Meisterschülerin bei Professor Gotthard Graubner. Die Künstlerin, die in Köln und Freiburg lebt, ist mehrfach mit Preisen ausgezeichnet worden und hat im In- und Ausland ausgestellt.
Der Kulturverein kam über den Solinger Manfred von Remmen zur aktuellen Ausstellung. Der Galerist ist beeindruckt vom Industriedenkmal, das einen besonderen Rahmen setzt. Unter der Decke der Maschinenhalle hängen viele auf Stoffbahnen gemalte Tänzer und Tanzpaare. Die Höhe des Raumes gibt den Bildern eine zum Tanzen gehörige Leichtigkeit. Eine Tango-Matinee lockte vor zehn Tagen rund 80 Tänzer in die Pumpstation. Immer wieder kommen Interessierte in die täglich von 8.15 bis 17 Uhr geöffnete Pumpstation, um sich die aktuelle Ausstellung anzusehen.