Platznot an der Grundschule Bollenberg
Für die Betreuung von Kindern wird Raum benötigt. Zudem sind bestehende Pavillons der Grundschule in schlechtem Zustand.
Haan. Schon von außen lässt sich erkennen, dass die Pavillons an der Grundschule Bollenberg in die Jahre gekommen sind. „Während die Grundschule saniert wurde, wurde an den Pavillons nichts gemacht“, sagt Hildegard Schröder, die bei der Awo Kreis Mettmann den Fachbereich Kinderbetreuung leitet. „Die Gebäude sind in einem sehr schlechten baulichen Zustand.“
Weil die Awo am Bollenberg seit vielen Jahren nicht nur Ganztags-Gruppen betreut, sondern auch noch eine Kindertagesstättengruppe, die zum Teil in den Pavillons untergebracht sind, haben Hildegard Schröder und der Geschäftsführer der Awo Kreis Mettmann, Rainer Bannert, jetzt an die Stadt Haan geschrieben. „An dem Standort muss auf Dauer etwas passieren“, sagt Schröder. „Aber wir sind mit der Stadt im Gespräch.“ Mit der Jugendhilfeplanung werde bereits überlegt, was auf dem Gelände der Schule möglich ist.
Denn dort plant die Stadt auch einen neuen viergruppigen Kindergarten als Ersatz für die städtischen Einrichtung an der Alleestraße. Der bislang favorisierte Standort an der Dieker Straße (Gelände des ehemaligen Musikschulgebäudes) kommt aus Sicht der Verwaltung nicht mehr infrage. Unter anderem weil der Schulbetrieb des Gymnasiums in der Phase des Neubaus dorthin verlagert werden soll.
„Wir wollen für das zweite Halbjahr eine Gesamtkonzeption Bollenberg entwickeln“, kündigt Kinder- und Jugenddezernentin Dagmar Formalla an. Mit dem städtischen Gebäudemanagement und den Fachleuten aus dem Schulamt soll nach Lösungen für die Unterbringung des offenen Ganztags und die geplante neue Kita gesucht werden.
„Nicht nur in Gruiten und in Unterhaan steigt die Nachfrage nach Plätzen im offenen Ganztag, auch am Bollenberg ist das der Fall“, sagt Formella. Mit in die Planungen einbezogen werden soll auch die zurzeit leerstehende Hausmeisterwohnung auf dem Schulgelände. Einen Abriss hält Formella durchaus für möglich. „Wir müssen sehen, wie wir alles miteinander verknüpfen können“, sagt sie.
Im Haushalt 2013 sind die Planungen für die Kindertageseinrichtung Bollenberg bereits konkretisiert. Dort heißt es, dass der zweigruppige Kindergarten an der Alleestraße im Juli 2016 geschlossen wird und die Gruppen sowie das Angebot in die neue Einrichtung am Bollenberg ab 1. August 2016 integriert werden.
„Über die Trägerschaft müssen wir dann später entscheiden“, sagt Formella. Denn dass sich am Bollenberg zwei Träger — die Stadt und die Awo engagieren —, hält sie für unwahrscheinlich. Auch der mit dem Haushalt 2012 getroffene Ratsbeschluss lässt die Trägerschaft offen. Beschlossen wurde nur der Neubau eines städtischen Gebäudes für eine Kindertageseinrichtung.