(peco) Polizei-Einsatz am Samstagmittag gegen 14 Uhr an der Flüchtlings-Unterkunft Herderstraße: Dort waren zwei Männer augenscheinlich heftig aneinandergeraten. Der jüngere der beiden – laut Polizeiangaben ein 38-jähriger Mann aus Syrien – soll seinem 42-jährigen Kontrahenten, der ebenfalls aus Syrien stammt, dabei einige Verletzungen mit einem Messer zugefügt haben. Diese Verletzungen, so bestätigte eine Polizeisprecherin am Montag auf Anfrage, seien nicht lebensbedrohlich gewesen. Dennoch sei der Mann natürlich in ein Krankenhaus gebracht worden.

Für die Beamten war die Gemengelage an der Unterkunft Herderstraße zunächst offenbar recht schwierig einzuordnen. Im Laufe der Befragungen habe der 38-Jährige jedenfalls behauptet, Grund für den Streit mit dem 42-jährigen Landsmann sei gewesen, dass dieser offenbar ein minderjähriges Mädchen sexuell belästigt habe. Bei dem Mädchen habe es sich um eine Zwölfjährige gehandelt.

Gleichwohl betonte die Polizei auf Anfrage noch einmal, dass zur Zeit in alle Richtungen ermittelt werde – also sowohl im Hinblick auf die Attacke, als auch was den angegebenen sexuellen Übergriff betreffe. Man spreche mit allen Beteiligten, um die Hintergründe dieser Auseinandersetzung deutlich zu machen. Bis zu einem eindeutigen Ergebnis könnten allerdings noch paar Tage vergehen.

Die Flüchtlings-Unterkunft an der Herderstraße war früher einmal Sitz der Firma von der Linden. Im Jahr 2016 hatte die Stadt Hilden das Gebäude für eine Summe von 1,7 Millionen Euro gekauft und mit dem Einsatz weiterer 1,9 Millionen für die Unterbringung von maximal 200 Personen umgebaut. Im Mai des darauf folgenden Jahres zogen die ersten Bewohner ein. Momentan wird auf dem Gelände an der Herderstraße eine Unterkunft aus Wohncontainern errichtet, die bereits seit längerer Zeit angekündigt und kurz vor Weihnachten dann geliefert worden waren.

Die Containerunterkunft besteht laut Angaben der Stadt Hilden aus insgesamt 50 Modulen. Bis zu 58 Personen können der Stadt zufolge in den Wohncontainern untergebracht werden.