Party-Location und Rückzugsraum Inklusionsprinzenpaar eröffnet seine Prinzenburg
Hilden · Die jeck dekorierte Unterkunft soll als stimmungsvolles Stammquartier für Michel I. und Sandra I. samt Gefolge dienen, kann aber auch als Rückzugsraum zum Atemholen zwischen eng aufeinander folgenden Terminen genutzt werden.
Zwei Schilderhäuser am Eingang des Billard Bistros an der Schulstraße signalisieren, dass hier in den kommen Wochen mehr passieren wird als Billardspielen oder Dartpfeile werfen. Das Lokal wird nämlich zur Prinzenburg für das Inklusionsprinzenpaar, seine Tollität Prinz Hildanus Michel sowie ihre Lieblichkeit Prinzessin Hildania Sandra. Eine Idee, die in dieser Session Premiere feiert. Die jeck dekorierte Prinzenburg soll sowohl als Stammquartier genutzt werden, wo sich das Prinzenpaar samt Gefolge (hierzu zählen Hofadjutant Patrick Mozek und Hofdame Jacqueline Kuhn) entspannen kann, aber auch als Treff im Zeichen der Inklusion zum Austausch über das jecke Geschehen sowie als Rückzugsraum zum Atemholen zwischen eng aufeinander folgenden Terminen dienen. Hier wird sich das Inklusionsprinzenpaar auch als Gastgeber für stimmungsvolle Partys, etwa im Rahmen des Kinderkarnevals oder nach dem Rosenmontagszug, präsentieren.
Mit entspanntem Atemholen war es aber zunächst nichts, denn pünktlich zur Eröffnung strömte reichlich Jeckenvolk, Mitglieder des CCH, das Kinderprinzenpaar sowie Freunde und Sponsoren in das Lokal, wo alsbald räumliche Enge, aber auch beste Stimmung herrschten.
Auf die Idee mit der Prinzenburg war Raimund Gitler, seit 15 Jahren Pächter des Billard Bistros, im vergangenen Jahr gekommen, als seine Tochter, die mit Trisomie 21 geboren wurde, als Inklusionsprinzessin Hildana Johanna eine tolle Session hatte. „Ich bin kein Typ, der gern in der ersten Reihe steht, aber für die Inklusion und den Karneval engagiere ich mich gern“, sagt Gitler.
Das Eröffnungsprogramm sah nach der Begrüßung zunächst die feierliche Schlüsselübergabe vor, ein symbolischer Akt, der dem Inklusionsprinzenpaar verdeutlicht, dass die Prinzenburg während der Karnevalszeit „seine“ Burg sein soll. In Anerkennung des finanziellen Engagements von Sponsoren, Gönnern und Freunden verteilten Prinz Hildanus Michel und Prinzesssin Hildana Sandra freigebig Orden. Ferner sah das Programm einen Auftritt der Tanzgarde der HKM (Hildener Karnevalsverein Musketiere) vor.
Prinzenwagen ist gebaut für Menschen mit Behinderung
Mit großer Vorfreude blickt das Inklusions-Prinzenpaar auf die Teilnahme an den großen Umzügen am Karnevalssonntag in Haan sowie am Rosenmontag in Hilden. „Unsere Wagenbauer haben in kompletter Eigenarbeit einen behindertengerechten Wagen entworfen und gebaut. Bis zu 16 Personen können dann mitfahren“, sagte nicht ohne Stolz Andy Bloch, Geschäftsführer des CCH (Carnevals Comitee Hilden). „Der ist superklasse, ich freue mich schon auf den eingebauten Aufzug, der verhindert, dass ich mich in meinem langen Kleid irgendwo verheddere“, sagte die sehbehinderte Prinzessin Sandra. Ein Höhepunkt der Session dürfte für das Paar Sandra Beck und Michel Stilkerig sicherlich die große Inklusionsparty am 28. Februar in der Stadthalle mit Livemusik und DJ Karsten Giltmann sein, die Dank des Engagements von Sponsoren keinen Eintritt kostet. „Da wollen wir dann richtig Party machen“, sagte die Prinzessin und erweckte den Eindruck, als könne sie es kaum erwarten.
Bei aller Spannung auf das, was die Session noch bringt, kann das Inklusionsprinzenpaar jedoch bereits auf schöne Veranstaltungen seit dem 11.11. zurückblicken. „Was für mich das schönste war, kann ich kaum sagen, auf jeden Fall gehört der große Auftritt zur Kürung am 16. November in der Stadthalle dazu“, berichtete Prinz Michel. „Es müssen nicht unbedingt die großen Veranstaltungen sein, ich mag auch die kleineren, wie etwa den Eröffnungsball bei den Musketieren, sehr gern“, ergänzte Prinzessin Sandra, deren positives Denken bestens zum Karneval passt. „Wir gucken einfach, was als nächstes kommt und freuen uns dann“, bringt es ihre Lieblichkeit auf den Punkt.
Aber nicht nur die persönlichen Eindrücke sind bislang sehr positiv, auch das Feedback des Narrenvolks ist voller Lob. „Das habt ihr klasse gemacht, einfach ganz toll“, bekommen Prinz Hildanus Michel und Prinzessin Hildana Sandra als eindrucksvollen Beweis gelungener Inklusion regelmäßig zu hören.
