Revision im Hallenbad Frischzellenkur fürs Hildorado
Hilden · Noch bis Samstag wird das Hildener Hallenbad auf Vordermann gebracht: Handwerker tauschen defekte Fliesen aus, Mitarbeiter kümmern sich um die Grundreinigung, im Gastrobereich gibt es Neuerungen. Währenddessen profitiert das Waldbad von den kurzzeitig hohen Temperaturen.
Nicht nach Chlor, sondern nach Silikon riecht es im Sportbereich des Hildorado. Im Schwimmerbecken befindet sich schon wieder Wasser, aber im Nichtschwimmerbereich hockt noch ein Handwerker auf dem trockenen Beckenboden und dichtet die neuen Fliesen ab. Seit vergangener Woche ist das von den Stadtwerken Hilden betriebene Hallenbad geschlossen und wird von ganz vielen Mitarbeitern auf Vordermann gebracht. Die jährliche Revision dauert noch bis Freitag. Am Samstag können im Hildorado wieder Bahnen gezogen werden, so der Plan.
60 000 bis 70 000 Euro kosten der jährliche Check-up und die Ausbesserungsarbeiten im Hildorado, schätzt der Hildener Bäderleiter Dirk Bremermann. Dutzende Mitarbeiter verschiedener Firmen wuseln in den zwei Wochen Schließzeit durch das Hallenbad an der Grünstraße, auch im Außenbereich arbeiten Handwerker. Zunächst einmal wird das Wasser aus den Becken abgelassen. Und das dauert schon seine Zeit – etwa zwei Tage, damit die Kanalisation nicht überlastet wird. „Danach säubern unsere Mitarbeitenden mit Hochdruckreinigern jede Fliese und jede Fuge.“ Erst dann können die Fliesenleger die defekten Stellen ausbessern. Im „Problembecken“, dem Nichtschwimmerbecken, sind es auch in diesem Jahr wieder besonders viele. Hier wurde vor der Eröffnung vor jetzt 31 Jahren offenbar eine eher schlechte Fliesen-Charge eingebaut. Aber die Firmen vor Ort bessern nicht nur die Becken aus. Auch im Keller werden die Anlagen kontrolliert und bei Bedarf neu justiert. „Dazu gehören beispielsweise die Wasseraufbereitung und die Heizung“, sagt Dirk Bremermann. Die Dachkonstruktion nehmen Experten unter die Lupe, zwei Gerüste haben sie dafür im Hildorado aufgebaut. Statik und der Zustand des Holzes stehen dabei im Mittelpunkt.
Die Rutschen, die laut Stadtwerke-Sprecherin Sabine Müller ohnehin täglich von den Mitarbeitern untersucht werden, erhalten einen sogenannten Gel-Coat, eine neue Schutzschicht. „Wir haben auch Plastikpflanzen gekauft, die wir nun nach und nach einsetzen“, erklärt Bäderleiter Dirk Bremermann. Und auch der Außenbereich wird auf Vordermann gebracht, Unkraut entfernt.
Viele Arbeiten, die für den Betrieb des Hildorado essenziell sind, bleiben am Ende für die Besucher unsichtbar. Im Gastrobereich sieht es allerdings anders aus. Denn dort haben die Stadtwerke eine neue Theke einbauen lassen. Sie ist nun länger, hat noch mehr Kühlmöglichkeiten. Die Fensterscheiben zwischen Schwimmbereich und Restaurant sollen noch mit einer Folie beklebt werden, durch die Gäste von innen zwar rausschauen können, andersherum aber auf eine Südseekulisse schauen. „Das wird aber nachgelagert gemacht“, sagt Dirk Bremermann. Im Gastrobereich und im Foyer sollen zudem neue Monitore installiert werden, die in Zukunft unter anderem über Kursangebote im Hildorado und über besondere Veranstaltungen informieren sollen.
Das Wetter macht dem
Freibad bisher zu schaffen
Während der Arbeiten im Hildorado weichen viele Schwimmer ins Waldbad aus. Es gibt jedoch eine Einschränkung: Das Waldbad öffnet um 9 Uhr – Frühschwimmen ab 6.30 Uhr wie im Hildorado ist also nicht möglich. Die Freibad-Saison läuft eher schleppend an. „Wir hatten bislang rund 15 000 Gäste“, sagt Stadtwerke-Sprecherin Sabine Müller. Mai und Juni lagen deutlich unter den Werten der Vorjahre. „Es ist in diesem Jahr sehr nass“, sagt sie. Lediglich in der vergangenen Woche seien viele Besucherinnen und Besucher an die Elberfelder Straße gepilgert, teilweise bis zu 3000 am Tag. Doch nun nehmen die Besucherzahlen wieder ab, das Wetter lässt in diesem Jahr zu wünschen übrig – zumindest aus Sicht eines Freibadbetreibers. Bereits vor zehn Jahren hatte es eine eher schlechte Saison gegeben. Während das Waldbad im Durchschnitt etwa 100 000 Gäste zählt, waren es damals 78 000. Vergleiche man die Zahlen bis Ende Juni damals mit 2024, so könne es ebenfalls darauf hinauslaufen. Aber das kann sich noch ändern: „Es ist nicht gut angelaufen, aber es ist noch alles drin“, sagt Dirk Bremermann. Wenn die Sommerferien sonnig und trocken würden, könne man vielleicht sogar noch die 100 000-Besucher-Marke knacken. Die Gäste benötigen laut Bremermann jedoch zwei bis drei heiße Tage in Folge, um ins Freibad zu gehen. Danach sieht es aktuell nicht aus – aber das kann ja noch kommen. Die Freibad-Saison endet Mitte September.