Riesen Andrang auf der Kirmes

Das Wochenende war ein Erfolg für die mehr als 200 Schausteller.

Foto: Olaf Staschik

Haan. Einmal mehr ist die Haaner Kirmes ein Publikumsmagnet. An den ersten beiden Tagen schoben sich die Besuchermassen durch die Budengassen und waren aus luftiger Höhe Schreie zu hören, die die Gäste auf den turbulenten Großfahrgeschäften ausstießen.

Zeitweise herrschte so viel Andrang, dass sich an einzelnen Stellen auf der Kirmesmeile kaum mehr etwas bewegen konnte. Philip Traber vom gleichnamigen Ausschank sprach für viele Schausteller-Kollegen, wenn er Samstag und Sonntag als „Granatentage mit fantastischem Umsatz“ einstufte. Jahr für Jahr strömen bis zu 400 000 Besucher auf die Haaner Kirmes.

Wie es hinter den Kulissen aussieht und wie hart das Schaustellerleben wirklich ist, das erfuhren die Teilnehmer einer Backstagetour, für die auch die WZ Karten verlost hatte. Monika Knobe und ihre Nachbarin Susanne Kürten stehen mit acht anderen Teilnehmern vor der Geisterbahn „Schwester Dracula“. Susanne Kürten steigt lachend in einen der zwölf Wagen ein und kommt nach der „Kontrollfahrt“ ein kleines bisschen blass um die Nase wieder heraus.

Am Spielstand locht Monika Knobe die meisten Bälle ein und darf als Gewinnerin die nächste Spielrunde durch das kirmestypisch verzerrte Mikrofon kommentieren. „Schrecklich“, sagt sie später, „da redet man sich ja den Mund fusselig.“ Achim Broel betreibt seit vierzig Jahren einen Stand für gebrannte Mandeln und andere süße Kirmesklassiker. Monika Knobe desinfiziert sich die Hände und versucht sich an der Zuckerwatte. „Gar nicht so schlecht“, lobt Achim Broel und bekennt: „Nach Haan kommen wir übrigens immer gerne, jede Stadt hat ihre Mentalität, hier sind die Menschen wirklich sehr nett.“

Da ist Broel nicht allein: Für die rund 200 Schaustellerplätze auf der Kirmes gibt es jährlich fast 800 Anfragen. So nostalgisch sich die Backstagetour auch gestaltet, die Schausteller wollen auch für ihre Arbeit sensibilisieren. „Wir sind genauso Kaufleute wie alle anderen auch, nur mit wesentlich komplizierteren Rahmenbedingungen“, sagt Bruno Schmelter, dessen Familie auch den Itterpark betreibt.

„Wir haben wahnsinnig hohe Kostenfaktoren. Das Riesenrad zum Beispiel musste von Bad Dürkheim hier nach Haan gebracht werden. Dazu bedarf es zwölf Lastwagen, um alle Teile zu transportieren. Alleine dadurch entstehen Kraftstoffkosten von 10 000 Euro, dazu kommen Personalkosten, Standgebühren und Strom. Das sind rund 16 000 Euro Kosten, bevor die Kirmes überhaupt begonnen hat.“