Schülerpaten sollen Schulwechsel erleichtern
Die Wilhelm-Fabry-Realschule und das Berufskolleg haben eine intensivere Zusammenarbeit vereinbart.
Hilden. Als René Emmerdörfer von der Wilhelm-Fabry-Realschule zum Berufskolleg wechselte, hat der heute 17-Jährige erst einmal „ein bis zwei Wochen gebraucht, bis ich mich zurechtgefunden habe“. Für die kommenden Schülergenerationen soll der Einstieg einfacher werden. Dafür wollen René und vier weitere Schülerpaten sorgen. Für diese Aufgaben wird das Quintett derzeit geschult.
Die Schülerpaten sind ein Teil der engen Kooperation, die das Berufskolleg und die Wilhelm-Fabry-Realschule gestern offiziell besiegelt haben. „Die Vereinbarung ist jetzt unterschriftsreif“, sagt Helmut Schwarzer, stellvertretender Leiter des Berufskollegs. Sie verschafft den Fabry-Realschülern (und später auch den Schülern der am Holterhöfchen geplanten Sekundarschule) eine bevorzugte Behandlung. Dies beinhaltet sogar eine Annahmegarantie: „Auf Empfehlung der Sekundarschule und nach gemeinsamer Prüfung wird ein Platz im Berufskolleg garantiert“, bekräftigt Schwarzer.
„Mit der Vereinbarung vertiefen wir die bisherige Zusammenarbeit“, sagt Sabine Klein-Mach, Leiterin der Wilhelm-Fabry-Realschule. So sollen die Real- und später die Sekundarschüler schon ab der achten Klasse über die Möglichkeiten des Berufskollegs und in Fragen der Berufswahl beraten werden. „Denn wir haben eine ganze Menge zu bieten“, sagt Schwarzer. Die Schule bietet 30 Bildungsgänge in 15 Ausbildungsberufen an. Die wenigsten davon sind bei den Schülern und deren Eltern bekannt.
„Die Verzahnung der beiden Schulen soll früher anfangen“, beschreibt Horst Wilde die weitere Zielsetzung der Vereinbarung. Er koordiniert die Projekte am Berufskolleg, zu denen unter anderem gemeinsame Schulungen und Workshops mit Jugendlichen oder Lehrern beider Schulen gehören. Die Realschule kann zudem das Know-how sowie die technischen und räumlichen Möglichkeiten am Berufskolleg nutzen, und in einigen Bereichen wird die Teilnahme an vorbereitenden Förderkursen am Ende der Klasse 10 ermöglicht.
Ein großer Teil der derzeit 2350 Schüler am Berufskolleg ist von der Wilhelm-Fabry-Realschule gekommen. „40 bis 50 Prozent der Fabry-Realschüler landen am Berufskolleg“, sagt Wilde. Darum sei es naheliegend, die bisherige Zusammenarbeit weiter zu intensivieren. „Wenn sich das Paten-System etabliert hat, sind auch Kooperationen mit anderen Schulen möglich“, sagt der Koordinator. Zunächst ist es aber noch „ein zusätzliches Bonbon für unsere Schüler“, sagt Klein-Mach.