Seniorenzentrum wird 50: Wenn Papa ins Heim muss

Meist treffen die Kinder der Senioren die Entscheidung — zum Beispiel für das Seniorenzentrum Stadt Hilden, das jetzt 50-Jähriges feierte.

Hilden. Wenn ältere Menschen in ein Seniorenheim müssen, treffen meist die Kinder diese Entscheidung. „Bei den Pflegeplätzen sind es in 90 Prozent der Fälle die Angehörigen, die sich um einen Platz bemühen“, sagt Holger Reinders, Geschäftsführer des Seniorenzentrums Stadt Hilden, das am vergangenen Sonntag sein 50-jähriges Bestehen gefeiert hat.

„Auch um die Plätze in der Tagespflege kümmern sich die Angehörigen, die oft selbst in die Pflege zu Hause eingebunden sind“, sagt Reinders. Lediglich beim betreuten Wohnen werden die alten Menschen in der Regel selbst aktiv. 28 solcher Plätze bietet das Seniorenzentrum in seiner Einrichtung am Erikaweg, weitere 15 im Wohn- und Pflegezentrum an der Hummelsterstraße. An beiden Standorten gibt es zudem insgesamt 218 Zimmer für pflegebedürftige Menschen.

Mit dem Dorotheenpark, Haus Horst und dem Curanum Seniorenstift an der Hofstraße gibt es weitere knapp 700 Plätze in Einzel- und Doppelzimmern, zusätzlich weitere Wohnanlagen von Kirche, Diakonie und Awo. „Wir haben eine gute Infrastruktur. Dabei spielt für die Menschen zunehmend die Qualität und Attraktivität des Heims eine Rolle“, sagt Sozialdezernent Reinhard Gatzke.

Das weiß auch Reinders: „Wer ganz kurzfristig einen Platz brauchen, wird irgendwo auch einen finden. Soll es aber eine bestimmte Einrichtung sein, macht es sehr viel Sinn, sich frühzeitig unverbindlich anzumelden.“ Denn mit Wartezeiten um die zwölf Wochen müsse gerechnet werden.

Das Besondere in „seinem“ Haus ist die Einstellung der Mitarbeiter, sagt Reinders. So habe das Seniorenzentrum mehr als 70 Ehrenamtliche, die sich um die 125 alten Menschen kümmern und sie zum Beispiel zu Veranstaltungen begleiten.

„Wir haben momentan ausreichend Plätze in Hilden. Zukünftig kommt es darauf an, ob man die steigenden Zahlen mit ambulanter Pflege kompensieren kann. Sonst brauchen wir mehr Pflegeplätze“, sagt Reinders. Zurzeit sind laut Sozialdezernent Gatzke 13 208 Menschen in Hilden 65 Jahre alt oder älter, das sind fast 30 Prozent. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes wird der Anteil der über 80-Jährigen bis zum Jahr 2030 auf mehr als zehn Prozent gestiegen sein.