Seuchenstation wurde zur Klinik
Das Krankenhaus wurde in den 1880er Jahren auf dem Gelände einer ehemaligen Brauerei errichtet.
Der Geschichtsforscher Thomas Bernhardt und das Stadtarchiv (Foto) haben die Geschichten der Haltestellen in Hilden aufgeschrieben. Die Rheinbahn hat sie ausgehängt. Wir veröffentlichen sie in loser Folge. Heute: Krankenhaus
Genau am Gedenktag des Heiligen Josef begann die Geschichte des Hildener „Sankt Josefs Krankenhaus“: Seit diesem 19. März 1890 kümmerten sich unter der Leitung des Sanitätsrates Dr. Eduard Vogelsang Schwestern des „Ordens der Armen Dienstmägde Jesu Christi“ stationär um Verletzte und Kranke aus Hilden und der Region.
Anfang des 19. Jahrhunderts hielt man es nicht für nötig, eine stationäre Krankenversorgung einzurichten. Zu Zeiten von Pest und anderen Seuchen wurden Schwerstkranke und Aussätzige von Geistlichen aus der Gemeinde außerhalb der Stadt, in sogenannten Siechenhäusern, versorgt. Aber bereits 1867, bei der letzten großen Cholera-Epidemie, gab es in Hilden ein „Cholerahaus“ (oder „Isolationshaus“) in der Innenstadt.
In den 1880er Jahren hatten die Pfarrer Josef Schmitz und Robert Schmitz Pläne entwickelt, auf deren Basis das erste Hildener Krankenhaus auf dem Gelände einer ehemaligen Brauerei an der Schützenstraße gebaut wurde.
In dieser Zeit führte noch die Eisenbahnstrecke zwischen Hilden und Ohligs ebenerdig direkt neben dem Krankenhaus vorbei. Heute fährt die S-Bahn auf einer höher gelegten Strecke, statt der Schranke gibt es eine Bahnunterführung.
1896 erhielt das Krankenhaus den ersten Erweiterungsbau, und im Ersten Weltkrieg diente es als Lazarett. Pfarrer Robert Schmitz hinterließ eine Stiftung, aus deren Kapital auch eine festgelegte Bestimmung erfüllt werden sollte, so „...sollen am Namenstag des Verstorbenen die im Krankenhaus weilenden Armen und Kranken ein gutes außergewöhnliches Mittagessen mit einer Flasche guten Weines erhalten“.
Das Krankenhaus an der Schützenstraße wurde mit den Jahren zu klein für die Stadt, und in den 1930er Jahren wurden erste Überlegungen für einen Neubau angestellt. 1934 kaufte die Stadt ein Grundstück an der Walder Straße, vier Jahre später wurde der Umzug ins neue Gebäude vollzogen.