Shetlandpony Pebbles ist der Star der Vorlesestunde

Lesepatinnen luden Kinder auf Wiese des Reisportzentrums ein.

Foto: Staschik

Haan. Pebbles ist wirklich lustig. Unbeeindruckt vom fiesen Nieselregen und den etwa 15 Kindern, die auf zwei Cavaletti vor ihm Platz genommen haben, grast das kleine fuchsfarbene Shetlandpony ununterbrochen genüsslich den saftigen Klee. Als aber Lesepatin Barbara Zipper die kleinen Zuhörer zur Lesestunde begrüßt, hebt Pebbles wie auf Kommando den Kopf und wiehert laut in die Runde. Alle lachen. „Wer von euch reitet denn und weiß schon ein wenig über Pferde?“, fragt Barbara Zipper. Mia hebt die Hand. Die Achtjährige kennt sich aus, weiß dass die Füße „Hufe“ heißen und die Haare „Mähne“. Pebbles wiehert erneut, die Kinder haben Spaß. „Wir lesen jetzt eine Geschichte von einem Pony namens Möhrchen. Immer wenn ich das Wort Möhrchen sage, steht ihr auf, und wenn ich das Wort Pony erwähne, wiehert ihr“, erklärt Lesepatin Luise Brockmann.

„Möhrchen“, das Pony, ist krank. Eigentlich traurig, aber das junge Publikum hat viel Spaß, obwohl mittlerweile die Haare etwas tropfen, die Schuhe nass sind: aufstehen, wiehern, aufstehen, wiehern — Luise Brockmann hat die volle Konzentration der Kinder. Möhrchen hat eine Beule von einem Bremsenstich, Gott sei Dank gar nichts Schlimmes. Die Geschichte ist leicht verständlich und kurz — zur Freude der kleinen Pferdefreunde. Denn jetzt darf Pebbles geknuddelt und gestreichelt werden. „Ich habe extra Pferdeleckerli mitgebracht“, sagt Mia. Und Julie, gerade mal 14 Monate alt, darf mit Unterstützung eine kleine Runde reiten. „Es ist das erste Mal für sie, und sie strahlt“, freut sich ihre Mutter. Die Vierjährige Melina findet Ponys auch toll: „Ich gehe auch schon reiten. Milo heißt das Pony, und es ist weiß“.

Die Erfahrung hat die Lesepaten gelehrt, was gutes Vorlesen braucht: „Mimik, Gestik und Lebendigkeit sind ganz wichtig. Kleine Kinder brauchen unbedingt Geschichten mit Bildern. Und Blickkontakt halten ist unverzichtbar“, erklärt Luise Brockmann. Derweil hat Barbara Zipper mit den Kindern Pebbles in seine Box gebracht und trocknet ihn mit Stroh ab. „Ich bin als Kind auch geritten, ich kann die Begeisterung für Pferde verstehen. Daher finde ich es ganz wunderbar, dass uns das Reitsportzentrum jetzt schon im dritten Jahr die Möglichkeit einer Lesung gegeben hat.“