Die Stadt Hilden liegt zwar „verkehrsgünstig“ - was das Straßennetz betrifft. Beim Schienennetz trifft das nur bedingt zu. So hatte die Stadt durchaus Wünsche, besser in das regionale Schienennetz eingebunden zu werden. Hoffnung gab es, da der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und der Verkehrsverbund Rhein-Sieg seit mehreren Jahren über die Optimierung der Nahverkehrsverbindungen zwischen Düsseldorf und Köln verhandeln - und da liegt Hilden im Prinzip auf der Strecke.
Jetzt liegt die Machbarkeitsstudie zur Verbindung der VRR-S-Bahn-Linie S 1 (bisher Dortmund Hauptbahnhof – Essen Hauptbahnhof – Düsseldorf Hauptbahnhof – Solingen Hauptbahnhof) mit der im Zielnetz 2040 hinterlegten neuen S-Bahn-Linie S 17 (Bonn Hauptbahnhof – Köln Messe/Deutz) vor. Und da heißt es in bestem Verwaltungsdeutsch: Im Ergebnis sind die Varianten mit einer Durchbindung der S 17 über Köln, Solingen und Hilden bis Düsseldorf dabei gemäß der Aussage der DB InfraGo nicht zu realisieren. Hintergrund sind infrastrukturelle Zwänge im Hauptbahnhof Düsseldorf.“ Dieses Ergebnis wird dem Ausschuss für Stadterneuerung am 2. April zur Kenntnis vorgelegt.
Im Rahmen der Ergebnispräsentation am 6. Februar hatten sowohl der Kreis Mettmann als auch die Stadt Hilden darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie für die Stadt Hilden und die Stadt Langenfeld „suboptimal sind“.
Geplant werde nun die aus Sicht von VRR und go.Rheinland „volkswirtschaftlich sinnvollste Variante“. Und die sieht so aus: Die Linie S 1 soll zukünftig im Halbstundentakt von Solingen Hauptbahnhof bis Leverkusen-Opladen verlängert werden und dabei neben Leichlingen den neu zu errichtenden Haltepunkt Solingen Landwehr bedienen. Hierdurch werde eine neue Direktverbindung aus dem Raum Leverkusen-Opladen Richtung Düsseldorf Hauptbahnhof und Düsseldorf Flughafen geschaffen.
Die Linie S 17 hingegen soll im 20-Minuten-Takt von Köln Messe/Deutz kommend entlang der aktuellen Güterzugstrecke über Köln-Dünnwald bis Leverkusen-Opladen verlängert werden.
Was heißt das jetzt für Hilden konkret? Trotz des offensichtlichen Aus für die Durchbindung der S 17 über Hilden von Köln bis Düsseldorf Hauptbahnhof werde auch der Korridor Düsseldorf – Hilden – Solingen von der im Rahmen des NRW-SPNV-Zielnetzes 2040 vorgesehenen Taktumstellung des S-Bahn-Knotens Düsseldorf auf den 15/30-Minuten-Takt Veränderungen erfahren. Und die seien durchaus günstig für Hilden. So soll gemäß dem Entwurf des VRR-Nahverkehrsplans 2025 eine neu geplante S 47 / S 47X als S-Bahn von Duisburg über die Ratinger Weststrecke bis Düsseldorf Hauptbahnhof, dann beschleunigt weiter über Hilden (ggfs. mit nur einem Halt), Solingen und Remscheid bis nach Wuppertal verkehren. Außerdem soll die neu geplante Verlängerung der S 7 / S 7X, beschleunigt von Essen über Ratingen bis Düsseldorf Hauptbahnhof, dann mit allen Halten weiter über Hilden, Solingen Mitte und Remscheid Hauptbahnhof bis nach Wuppertal Hauptbahnhof, eingerichtet werden. Dadurch seien ergänzend zu der bereits heute verkehrenden, aber auf zwei Verbindungen je Stunde ausgedünnten S-Bahn-Linie S 1 und dem nur stündlichen RE 47, zusätzlich vier weitere Direktverbindungen pro Stunde und Richtung von Solingen Mitte und Remscheid bis nach Düsseldorf vorgesehen.