Bevölkerung wächst weiter In Düsseldorf fehlen bis 2040 Zehntausende Wohnungen

Düsseldorf · Wohnraum ist in der Landeshauptstadt knapp. Eine Studie zeigt auf, was zu tun ist.

Der Wohnraum in Düsseldorf ist knapp bemessen.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

(pze) In Düsseldorf werden bis zum Jahr 2040 55 000 zusätzliche Wohnungen benötigt. Das ist das Ergebnis einer Wohnmarktstudie des Beratungsunternehmens Bulwiengesa, die im Auftrag des Bundesverbands freier Wohnungsunternehmen (BFW), Landesverband NRW durchgeführt wurde.

Demnach gehört Düsseldorf mit Köln, Bonn und Münster zu den Städten mit dem höchsten Wohnungsbedarf in NRW. Seit 2011 konnte die Landeshauptstadt ihre Einwohnerzahl um rund 4,5 Prozent steigern. Der Anteil der Singlehaushalte wuchs von 50 Prozent im Jahr 2011 auf 56 Prozent im Jahr 2022. Bis 2030 wird in den fünf größten NRW-Städten (Köln, Düsseldorf, Bonn, Dortmund und Bochum) weiteres Wachstum – insbesondere in Düsseldorf, Köln und Bonn – erwartet. Dem gegenüber steht laut Studie in Düsseldorf eine Leerstandsquote von 1,6 Prozent – ein funktionierender Wohnungsmarkt benötige rund drei Prozent.

Bis 2040 werden in Düsseldorf deshalb mehr als 55 000 neue Wohnungen benötigt. Dennoch kommen nach Auffassung der Analysten zu wenige Bauprojekte zur Umsetzung. Hauptgründe sind gestiegene Baukosten, eine sinkende Investitionsbereitschaft und komplexe städtische Vorgaben, heißt es. „Die Stadt Düsseldorf muss dringend die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau verbessern“, fordert Alexander Schmitz, Co-Sprecher des BFW NRW für die Region Düsseldorf. „Schnellere Planungsverfahren, realistische Vorgaben für Neubauprojekte und gezielte Fördermaßnahmen für Investoren könnten helfen, die Bautätigkeit wieder anzukurbeln.“

Die schwierige Situation zeige sich auch daran, dass inzwischen mehr Baugenehmigungen als Baufertigstellungen gebe. „Neben gestiegenen Zinsen und höheren Baupreisen spielen hier auch Kostentreiber wie überhöhte Forderungen aus städtebaulichen Verträgen und Baulandmodellen eine Rolle, die eine Realisierung genehmigter Verfahren unter den aktuellen Rahmenbedingungen schlicht unwirtschaftlich machen“, sagt Klaus Küppers, Co-Sprecher des BFW. Insgesamt fordert der Interessensverband eine Reduzierung von Regulierungen, auch etwa bei Erweiterungen und dem Ausbau von Bestandsgebäuden. Dazu müssten entsprechende Verfahren auch digitalisiert werden, um diese zu vereinfachen und Kosten zu sparen.

Eine besondere Herausforderung stelle auch die hohe Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum dar, heißt es vom Immobilienverband. „Ohne neue Anreize für den Mietwohnungsbau wird sich die Situation weiter verschärfen“, sagen Küppers und Schmitz.

(pze anbu)