Sicher auf dem Schulweg

Der Bezirksbeamte Diethelm Kuger vermittelt Vorschulkindern Verhaltensregeln im Straßenverkehr.

Haan. Celina und Kira laufen Hand in Hand stolz vorne weg. Die Fünfjährigen wollen zeigen, was sie gelernt haben und worauf sie achten müssen, bevor sie eine Straße überqueren. „Links gucken, rechts gucken!“, weiß Celina aus dem Kindergarten des Haaner Familienzentrums Alleezwerge.

„Wir beginnen schon früh damit, die Kinder als Fußgänger an den Straßenverkehr heranzuführen“, erklärt Erzieherin Gabriele Erler. Sind die Mädchen und Jungen vier Jahre alt, üben sie erstmals unter der Leitung von Claudia Kassel-Kettler. Haben sie die Anweisungen verstanden und reagieren entsprechend, folgen kurze Ausflüge.

Ein Jahr bevor die Kinder eingeschult werden, setzt das Training der Polizei im Kindergarten an. So auch in Langenfeld, wo unter anderem der Bezirksbeamte Diethelm Kuger (49) mit den Vorschulkindern übt. „Wir fangen mit einfachen Verhaltensregeln an, sagen den Kindern zum Beispiel, dass sie sich neben einer Straße nicht gegenseitig schubsen dürfen.“

Danach zieht Kuger mit acht bis zwölf Kindern los; immer in Begleitung von Erzieherinnen und Eltern, die als Sicherheitsposten eingesetzt würden. Schon die Nutzung des Gehwegs birgt laut Kuger Gefahrenpunkte, auf die er und seine Kollegen die Kinder hinweisen. „Sie sollten möglichst nahe an den Häusern oder Hecken entlang gehen, die wir die ,Kinderseite’ des Gehwegs nennen. Wenn sie dort nach einer Rangelei stürzen, ist das nicht so schlimm wie direkt neben der Fahrbahn.“

Im nächsten Schritt übt Kuger mit den Vorschulkindern das Überqueren der Fahrbahn. „Vor dem Bordstein müssen die Kinder stehen bleiben. Deswegen nennen wir ihn ,Stoppstein’.“ Dann müssen die Mädchen und Jungen nach beiden Seiten schauen.

„Die Worte ,links’ und ,rechts’ vermeide ich möglichst, weil nicht alle Vorschulkinder wissen, was das ist.“ Erst, wenn von beiden Seiten kein Fahrzeug naht, überqueren die Kinder die Straße. Ampeln ermöglichen zwar einen gesicherte Überquerung, doch warnt Kuger vor Unachtsamkeit bei Grün.

Kuger empfiehlt Eltern, den Schulweg mit ihren Kindern mehrfach abzugehen und das Verhalten bei kniffligen Situationen einzuüben. „Das geht auch spielerisch, indem zum Beispiel das Kind die Muterrolle übernimmt.“

Als weitere Tipps für einen sicheren Schulweg rät Kuger dazu, Kinder rechtzeitig loszuschicken und gerade in der dunklen Jahreszeit auf helle Kleidung sowie Reflektoren zu achten. Dass die Mädchen und Jungen möglichst selber zu Fuß zur Schule gehen, hält der Bezirksbeamte für wichtig. „Wenn sie den Schulweg gut bewältigen, macht sie das selbstsicher. Das stärkt sie auch in anderen Situationen. Und außerdem hat das den Nebeneffekt, dass sie sich bewegen und Sauerstoff tanken.“

Die Polizei bietet auch einen Elternnachmittag an. „Sie müssen wissen, was ihre Kinder können und vor allem noch nicht können“, sagt Gabriele Erler. Damit die Kinder sicher werden, müsse viel geübt und wiederholt werden.