Silvester: Taxis nicht bestellbar

Für die letzte Nacht des Jahres nehmen Taxiunternehmen keine Vorbestellungen entgegen.

Foto: Endermann

Hilden/Haan. Wer den Jahreswechsel nicht zu Hause feiert, der sollte jetzt schon daran denken, seine Heimfahrt zu organisieren. Sonst kann die Silvesternacht lang werden: Taxiunternehmen in Hilden nehmen, wie in vielen anderen Städten auch, für diese Zeit keine Vorbestellungen an. Ein Ärgernis für alle, die gerne Alkohol trinken wollen und auf den Fahrdienst angewiesen sind: „Letztes Jahr hatten wir auch kein Taxi reservieren können. Wir haben nach unserem Anruf in der Zentrale über eine Stunde auf das Taxi gewartet“, berichtet Katja Wenzel. Sie ist verärgert: „Sie sind schnell dabei die Preise zu erhöhen. Aber auf den verstärkten Andrang können sie sich offenbar nicht einstellen. Das finde ich nicht in Ordnung.“

Hildens Taxifahrer winken indes ab. Vorbestellungen werden auch in diesem Jahr, wenn überhaupt, nur für Stammkunden möglich sein. „Sonst müssten wir leer zu den Adressen fahren. Das rechnet sich in dieser Nacht nicht“, sagt Taxi-Unternehmer Oliver Herzog, der sechs Fahrzeuge besitzt. „Vorbestellungen mache ich nur bei Stammkunden und Leuten, wo ich weiß, die kommen sonst nicht weg, also bei Behinderte oder Älteren mit Rollatoren.“ Auch Halil Kesküs lehnt Reservierungen ab: „Ich würde Versprechungen machen, die man nicht einhalten kann“, sagt er. Und Taxifahrer Saban Turan fügt hinzu: „Man kann nicht planen an Silvester.

An Heiligabend übrigens auch nicht.“ Jede andere Lösung wäre „unwirtschaftlich“, zumal, wie Saban Turan zu bedenken gibt, der Taxiunternehmer für jede reservierte Fahrt, die er nicht einhalten kann, haftet. „Dafür musste ich schon mal eine Strafe von 50 Euro zahlen“, erinnert er sich. An Silvester, Heiligabend und den Karnevalstagen machen Taxifahrer ihren Hauptumsatz. Eine reservierte Fahrt bedeutet für sie in der Regel eine Leerfahrt, nämlich die Hinfahrt zum Kunden. An Silvester hingegen haben die Taxifahrer die Chance, jede Fahrt bezahlt zu bekommen. Denn dort, wo sie ankommen — oder spätestens auf dem Weg von dort zurück in die Innenstadt — gabeln sie in der Regel weitere Gäste auf. So lautet der einhellige Rat der Taxiunternehmer: „Stellen sie sich Silvester raus auf die Straße, am besten an eine Hauptstraße. Dann haben sie innerhalb von fünf Minuten ein Taxi“, so Herzog.