Skulpturenausstellung eröffnet: Kunstbetrachtung im Schnelldurchlauf
Die Eröffnung des Skulpturenparks an der Hofstraße leidet unter dem schlechten Wetter.
Hilden. Freies und abstraktes Denken, Fantasie und Kreativität sind die maßgeblichen Attribute, durch die sich die 18 Ausstellenden im Künstlerquartier H6 auszeichnen. Ihre Arbeiten sind jetzt in der 4. Skulpturenausstellung im Garten an der Hofstraße 6 zu sehen und fanden bei der Vernissage am Samstagnachmittag regen Anklang.
„So viele schöne Skulpturen und interessante Arbeiten“, lobte Mitausstellerin Henriette Astor das Gesamtkonzept der 17 H6ler plus die Arbeit Petr Hartmanns, Künstler aus Hildens Partnerstadt Nove Mêsto.
Mit der bereits im Mai vor einem Jahr ausgesprochenen Einladung zu dieser traditionell alle zwei Jahre stattfindenden Schau hatten sich die Organisatoren erhofft, „verschiedene und unterschiedliche Positionen der plastischen Kunst“ zeigen zu können. Der Wunsch ging in Erfüllung.
Formen, Materialien und Techniken variantenreicher Art gibt es nun im malerischen Garten zu begutachten. Nach der Idee Marcel Duchamps, dass nämlich jeder Betrachter ein Teil des Kunstwerkes ist, sollte, so forderte Henriette Astor, sich jeder „genug Zeit nehmen, die Werke auf sich wirken zu lassen“.
Bei dem allerdings scheußlichen Wetter („das hat wirklich keiner verdient, am wenigsten die Künstler“, sagte Bürgermeister Horst Thiele zur Eröffnung) war diese Muße nicht jedem gegeben. So sahen manche bloß im Schnelldurchlauf Petr Hartmanns Objekt aus geschmiedetem Stahl mit dem Titel „Untergang“, das in seiner künstlerischen Umsetzung an einen im Meer versinkenden Sonnenball erinnert.
Wolfgang Sendermanns „Blaumänner“, eine Laubsägenarbeit, die fünf Personen darstellt, oder Peter Amanns „Vogel“ aus Edelstahl, der mutmaßlich im hellen Sonnenlicht blinken und strahlen würde, entgingen ebenfalls der Aufmerksamkeit, die sie eigentlich verdient haben.
Objekte, Installationen und Assamblagen bilden den Skulpturengarten, darunter Uschi Walchers „Illunova 2012“. Das hängende Gebilde erinnert an ein Glasperlenspiel, das aus Neonglaskugeln, Messingketten und Aluminium besteht.
Wesentlich düsterer ist die Gemeinschaftsarbeit von Henriette Astor und Friedel Warhus. „Endstation, Fremdort“ ist ihre bunkerartige Installation benannt. Solche vergessenen und verlorenen Räume gäbe es in jeder Stadt.
“ Der Skulpturenpark am Haus der Hildener Künstler kann samstags von 16 bis 18 Uhr und zu den Öffnungszeiten der einzelnen Ausstellungen im Galerieraum an der Hofstraße 6 ein Jahr lang besucht werden.