Norbert Danscheidt, der Rechtsdezernent der Stadt Hilden, glaubt, dass sich die Betreiber so vor Überfällen schützen wollen. Das sei legitim. Spielhallen sind Mikrokosmen, und deren Betreiber scheuen die Öffentlichkeit.

Gerne hätten wir sie gefragt, ob sie in Hilden zufrieden sind, vielleicht expandieren wollen oder Überfälle fürchten. Leider wollte kein Betreiber mit uns reden. „Kein Interesse“ war die Standardantwort und: „Keine Fotos.“ Norbert Danscheidt kennt zwar die Adressen der Betreiber, aber oft nicht einmal deren Telefonnummern. Er weiß, wer wie viele Spielgeräte aufgestellt hat, und was die Stadt an den Spielhallen verdient: „Es ist in Hilden seit Januar 2015 ein Steuersatz von vier Prozent des Spieleinsatzes der einzelnen Automaten als Vergnügungssteuer zu zahlen.

Die Stadt Hilden erwartet 2015 insgesamt ein Vergnügungssteueraufkommen von zwei Millionen Euro.“ Was die einzelnen zahlen müssen, darf er nicht sagen: „Schließlich gibt es ein Steuergeheimnis.“ Nächster Selbstversuch. Eine Spielhalle mit weit offenen Türen lädt zum Besuch ein. Drinnen ist das Licht schummerig (warum eigentlich?) und die freie Fläche riesig. Die Fußböden glitzern, an der Decke hängen Kronleuchter-ähnliche Lampen. Künstliche Dekorationen in Silber verströmen Kälte. Akustisch hinzu kommt das Durcheinandergedudel der Automaten. Viele Automaten: An 55 Spielautomaten verlieren sich an diesem Mittag zwölf Besucher. Der erste Eindruck: Upps, die Automaten nehmen 5, 10 und 20 Euro-Scheine.

Ein Geldwechselgerät und ein Geldautomat sorgen dafür, dass die Spieler immer das passende Geld zur Verfügung haben. Die Gäste: Vermutlich Rentner und Arbeitslose, denn es ist 14 Uhr und eher unwahrscheinlich, dass Berufstätige jetzt ihr Spielglück suchen.