Freunde gefunden am Stadtrand
Das Abschlussfest der Stadtranderholung ist zugleich immer der Höhepunkt.
Lucie ist schon ganz aufgeregt. Die Zehnjährige kann es kaum erwarten, ihrer Mutter und den Großeltern zu zeigen, was sie in den vergangenen Tagen mit den anderen Kindern der Stadtranderholung einstudiert hat. „Beim Mini-Zirkus mache ich Spagat und tanze zu zwei Liedern“, sagt das Mädchen und rückt die Baseballkappe zurecht. „Und ich zeige einen Handstand-Überschlag“, sagt Lena neben ihr.
Sie war zum ersten Mal bei der Stadtranderholung dabei. Das große Abschlussfest in der Aula des Gymnasiums ist einer der Höhepunkte für die 100 Kinder, die in den ersten drei Ferienwochen viel gemeinsam unternommen haben. „Wir haben ganz tolle Ausflüge gemacht und jetzt kommt noch die Aufführung“, sagt Lucie. Die Kinder haben sich schon am Rande der Bühne versammelt. Der Zirkusdirektor mit Hut und Ringelshirt begrüßt das Publikum und kündigt die erste Nummer an. Die kleinen Artisten bauen eine Menschenpyramide blitzschnell auf und lassen sie wieder in sich zusammen fallen. Dann kommen die Tänzer — und anschließend Lena und Lucie mit ihrem Kunststück. Das Publikum klatscht begeistert. Jan Julius und Falk bereiten sich unterdessen am Hot Dog-Stand auf den Besucheransturm vor.
„Wir haben das zwar noch nie gemacht, aber das wird schon“, sagt Falk zuversichtlich. „Ganz einfach: Wir nehmen eine Serviette, Brötchen, Würstchen und dann fragen wir die Leute, was sie sonst möchten. Wir haben Röstzwiebeln, Gurken und Saucen zur Auswahl“, berichtet Jan Julius. Die beiden Jungs haben sich erst in den vergangenen drei Wochen kennengelernt und sind seitdem beste Freunde. „Nächstes Jahr sind wir wieder dabei. Doch erst kommt noch das Zelten.“ Die Abschlussfahrt ist für die Kinder zwischen sechs und 16 Jahren ein Abenteuer. „Da machen wir Geländespiele, Lagerfeuer, eine Nachtwanderung und sind nur draußen. Gerade für die Kleineren ist es besonders aufregend, lange aufzubleiben“, sagt Jugendreferent Peter Burek. Obwohl das der eigentliche Abschluss ist, habe auch das Fest einen hohen Stellenwert. „Es ist wichtig, dass alle noch einmal zusammenkommen und die Eltern sehen, was wir gemacht haben.“ Kai Diekmeyer und Natalie Bartoß haben dafür in den vergangenen Tagen viel mit ihrer Gruppe geübt. „Es war anstrengend, macht aber auch Spaß, mit den Kindern den Tag zu verbringen“, sagen die Betreuer.