Stadt will Einzelhandel stärken
Ein Konzept für die Ansiedlung soll kommen. Die Händler sehen das mit einiger Skepsis.
Haan. Die Stadt Haan will ein Einzelhandelskonzept für die Innenstadt. Dies wurde im jüngsten Planungsausschuss erneut deutlich. Dieses Konzept soll die Ansiedlung von Einzelhändlern in der Stadt steuern. Grundsätzlich stimmten alle Ausschussmitglieder der Erstellung eines derartigen Einzelhandelskonzeptes auch zu. Wie dies allerdings genau aussehen wird, ist noch nicht klar — und deshalb auch noch lange nicht beschlossen.
Das Einzelhandelskonzept soll der Stadt eine Raumordnung und der Entwicklung eines Nahversorgungsnetzwerkes außerhalb der Innenstadt einen Rahmen geben. Auch die Räume für die Rechtsprechung und politische Abstimmungen wären so klarer definiert.
Auf der Internetseite der Stadt Haan heißt es: „Der Einzelhandel in der Innenstadt muss als Ganzes gestärkt werden. Nur so kann es gelingen, einen größeren Teil der in Haan reichlich vorhandenen Kaufkraft in der Gartenstadt zu binden.“
Dirk Flügel, Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft „Wir für Haan“
Mehreren Mitgliedern des Planungsausschusses ist es wichtig, dass bei den Planungen auch Anregungen von Haanern und Einzelhändlern berücksichtigt werden. Daher bestand die parteilose Ratsfrau Meike Lukat auf einen Zusatz in der Beschlussfassung, der eine Diskussionsveranstaltung für Bürger vorsieht. Die dort gemachten Anregungen sollen in die weiteren Planungen miteinbezogen werden. Außerdem soll der Entwurf des Einzelhandelskonzepts für einen Monat öffentlich ausliegen, so dass jeder Betroffene die Möglichkeit hat, seine Änderungsvorschläge vorzubringen.
Der Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft „Wir für Haan“, Dirk Flügel, steht dem Konzept allerdings kritisch gegenüber. „Ich habe den Verdacht, dass durch dieses Einzelhandelskonzept nur das geplante Einkaufscenter legitimiert werden soll“, sagt er. Flügel ist überzeugt davon, dass ein solches Einkaufscenter der Stadt nicht helfen würde. „Das kann keine gesunde Lösung für Haan sein. Es sollte nach Alternativen gesucht werden“, betont er.
Wirklich helfen würde der Stadt ein größerer Supermarkt in der Innenstadt, davon ist Flügel überzeugt. „Der Lebensmittelverkauf würde doch bestimmt Menschen in die Innenstadt ziehen. Davon würden auch kleinere Einzelhändler profitieren“, sagt er.
Außerdem fehle laut Flügel ein verbindendes Element vom Windhövel zum Markt. Zudem vermisst er wichtige Teile im Warensortiment der Innenstadt, wie zum Beispiel einen Herrenausstatter. Flügel sagt dazu resigniert: „Die Stadt sollte nach Alternativen suchen. So wird das nichts, das sagt mir mein gesunder Menschenverstand. Die Fronten in dieser Stadt sind allerdings sehr verhärtet.“