Stadtfest: Alte Schätzchen ausgegraben

Rund um das Bürgerhaus und auf dem Ellen-Wiederhold-Platz wird die Verleihung der Stadtrechte vor 150 Jahren gefeiert.

Hilden. Stadtgeschichte erleben, begreifen, anfassen: An manchen Stellen in Hilden ist auch 150 Jahre nach Erlangung der Stadtrechte die Vergangenheit allgegenwärtig. Zum Beispiel an zahlreichen Häusern in Höhe der ersten Etage: Dort stecken immer noch die alten Oberleitungsverankerungen der früheren Straßenbahn, die 1962 zum letzten Mal durch die Mittelstraße fuhr.

Ein Stück Stadtgeschichte erlebbar machen soll das große Kinder- und Familienfest, das am Samstag, 25. Juni, von 9.40 bis 18 Uhr auf dem neu gestalteten Ellen-Wiederhold-Platz und rund um das Bürgerhaus steigt. So wird es beispielsweise im Rathaus-Foyer eine Ausstellung darüber geben, wie es vor anderthalb Jahrhunderten auf den Fluren und in den Büros der Stadtoberen zuging.

„Wir haben jede Menge alte Schätzchen ausgegraben“, sagt Bürgermeister Horst Thiele und meint damit nicht nur Mobiliar von früher, sondern auch historische Stadtkarten. Damals spielte sich das meiste noch rund um die Reformationskirche aus dem 13. Jahrhundert ab, das Bürgerhaus gab es noch gar nicht, und der Stadtrat tagte in der Gaststätte „Krone“ — dort, wo heute das ehemalige Hertie-Kaufhaus steht. Nicht umsonst benannte Alt-Bürgermeister Albert Koennecke in seiner Bestandsaufnahme von 1860 gerade einmal den Marktplatz und sechs Straßen.

Überhaupt soll Geschichte — wie es sich für einen 150. Geburtstag gehört — groß geschrieben werden: Der Museums- und Heimatverein verkauft Bücher zu und über Hilden und eben jene historischen Stadtkarten. Die Briefmarkenfreunde präsentieren Sonderstempel, Festumschlag und uralte Postkarten. Beim Verlag „Zeitreise“ können sich die Besucher im historischen Gewand fotografieren lassen.

Im Mittelpunkt des Fest-Samstags steht natürlich der Spaß für Groß und Klein — „und der wird nicht zu kurz kommen“, verspricht Roland Becker vom Team Bürgermeisterbüro. Das Ganze zu familienfreundlichen Preisen: Nicht-alkoholische Getränke kosten 50 Cent, ein Glas Bier kostet einen Euro, Kaffee und Kuchen gibt es ab 1,50 Euro.

Unter dem Motto „Hilden singt und klingt“ geht es von 10 bis 18 Uhr auf der Bühne auf dem Ellen-Wiederhold-Platz nonstop musikalisch zu. Für die Kinder steht derweil das Spielmobil bereit. Außerdem gibt es einen Schminkstand, ein Künstleratelier, in dem Familienwappen gestaltet werden können, einen Luftballonwettbewerb, Tischfußball und vieles mehr.

Offiziell ist das Fest um 18 Uhr zu Ende, „aber es geht noch bis 22 Uhr weiter“, sagt Kulturamtsleiterin Monika Doerr. Und zwar mit einem Auftritt von Axel Fischbachers „Blue-Monday-Jazzband“ mit ihrem Konzert „The World is not a disc“.