Hilden Stadtpark-Umbau II wird deutlich teurer

Hilden. · Kosten sind mit einem Anstieg von 20 Prozent explodiert. Jetzt ist die Politik gefragt.

Ziemlich steinig: So sah der Vorplatz der Stadthalle Hilden bei der Einweihung am 17. September 1978 aus. Der Platz soll umgestaltet, der Teich mit Sitzstufen am Wasser versehen werden.

Foto: Stadtarchiv Hilden/Stadtarachiv Hilden

Die Stadtfinanzen sind in einer gewaltigen Schieflage. In jedem Haushaltsjahr bis einschließlich 2024 fehlen Kämmerin Anja Franke laut Finanzplanung Millionen Euro. Das Defizit summiert sich auf knapp 40 Millionen Euro. Und dazu kommen ständig neue Hiobsbotschaften. Erst in der vergangenen Woche musste der Stadtrat rund 900 000 Euro zusätzlich für einen dringend notwendigen Neubau der Busch-Schule am Standort Richrather Straße 134 bereitstellen.

Auch bei der Wiederbelebung des Stadtparks im Rahmen des Innenstadt-Konzepts gibt es Probleme mit dem Geld. Die Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt wurden noch Ende 2019 ausgeschrieben. Jetzt liegen die Ergebnisse vor. Die Angebote sollen mehr als 20 Prozent über den geplanten Budgets liegen. Das ist der Stadt jetzt schon mehrfach passiert. Grund ist der Boom am Bau. Die Auftragsbücher der Unternehmen sind voll. Sie können sich ihre Aufträge aussuchen. Und lassen sich das gut bezahlen.

Wahrscheinlich beschließt die Politik, dass abgespeckt wird

Mit der Kostenexplosion beim Stadtpark-Umbau Teil II werden sich die Stadtverordneten erstmals im Umweltausschuss Mitte Februar beschäftigen müssen. Die Möglichkeiten sind begrenzt: Entweder muss der Stadtrat mehr Geld bereit stellen – was angesichts des Haushaltsdefizits eher unwahrscheinlich ist. Oder die Politik muss bei den Projekten abspecken – das dürfte die wahrscheinlichere Option sein. Doch auch das wird nicht einfach werden. Die Stadt bekommt Zuschüsse von Bund und Land. Dieses Geld gibt es aber nur, wenn die vereinbarten Ziele auch tatsächlich erreicht werden. Die Stadt muss sich jede Änderung der Pläne von der Bezirksregierung Düsseldorf oder dortigen Ministerien genehmigen lassen. Sonst sind die Zuschüsse (bis zu 50 Prozent) futsch und die Kommune müsste am Ende alles alleine zahlen.

Das ist in Bauabschnitt II geplant: Der Vorplatz der Stadthalle erhält eine neues Gesicht. Die sehr „steinigen“ Baum-Hochbeete kommen weg und werden durch eine „grüne Insel“ ersetzt. Sie soll die eher unattraktiven Fassaden des Steinhäuser Zentrums in den Hintergrund rücken. Auf der „grüne Insel“ werden Maulbeer-Sträucher gepflanzt. Sie erinnern an die ehemalige Seidenspinnerei Gressard.

Der Stadthallen-Teich erhält Sitzstufen, die bis ans Wasser reichen. Der Teich selbst soll geschickt vergrößert und seine Ufer mit Pflanzen aufgewertet werden.

Die Technik des Brunnens
ist irreparabel kaputt

Der Brunnen am nördlichen Teil des Fritz-Gessard-Platzes mit den großen Steinen sprudelt schon seit vielen Jahren nicht mehr. Die Technik ist irreparabel kaputt. Der alte Brunnen soll abgerissen und durch ein neues Wasserspiel ersetzt: ein in den Platz integriertes Feld mit sechs Fontänen. Jede der sechs Wasserdüsen erhält eine voreingestellte Höhe. Dadurch wird ein gleichbleibendes Wasserbild erzeugt. Die Hochbeete, die heute den Blick auf den Stadthallenteich versperren, verschwinden. Auf diese Weise entsteht ein neuer, großzügiger Platz zwischen Benrather-/Klotzstraße und Stadtpark. An der Umgestaltung des Stadtparks waren nicht nur Politiker und Planer, sondern auch viele Hildener Bürger beteiligt. Es gab mehrere Workshops. Die Ergebnisse flossen in die Planung ein, die mehrfach öffentlich vorgestellt und diskutiert wurden.