Stadtrat: Genug kostenfreies WLAN in der Innenstadt
Antrag von FDP und Piratenpartei auf Ausbau des Angebotes abgelehnt.
Hilden. Liberale und Piratenpartei haben beide den Ausbau eines kostenfreien WLAN-Netzes (Wireless Local Area Network) in der Hildener Innenstadt beantragt. Sowohl Wirtschaft und Handel als auch Tourismus würden von dem freien Internetzugang mit mobilen Endgeräten profitieren, waren sich beide Parteien sicher und verwiesen auf Beispiele wie Köln, Ellwangen oder Pforzheim.
Die anderen Fraktionen im Stadtrat lehnten diesen Vorschlag jedoch mit Mehrheit ab. Begründung: Freies Surfen im Internet sei an einer ganzen Reihe von Stellen im Stadtgebiet bereits möglich. Ein Ausbau des WLAN-Netzes wie vorgeschlagen würde rund 300 000 Euro kosten. Geld, das die Stadt derzeit nicht hat. „Freies WLAN ist Wirtschaftsförderung“, erläuterte Thomas Remih den Vorstoß seiner FDP-Fraktion. Die Kostenschätzung der Verwaltung (300 000 Euro) sei für ihn nicht nachvollziehbar.
„Fast überall“ in Hilden gebe es bereits WLAN-Empfang über freie Netze, sagte CDU-Fraktionsvorsitzende Marion Buschmann: „Das ist schon sehr komfortabel. Dafür wollen wir kein Geld in die Hand nehmen.“ Die SPD sehe das ganz ähnlich, erläuterte Anabela Barata: Die Verwaltung solle bitte prüfen, ob man das WLAN-Angebot in Hilden nicht „kostengünstig“ durch Kooperation mit Einzelhändlern und Wirten verbessern könne. Im Café Extrablatt, in der Buchhandlung Thalia oder im Amber Hotel Hilden kann schon jetzt kostenfreies WLAN genutzt werden.
Das gebe es auch im Rathaus, Bürgerhaus, auf dem Ellen-Wiederhold-Platz, auf dem Rathausvorplatz zur Itterbrücke hin, in der Feuerwache, Stadtbücherei, den Jugendtreffs Weidenweg und Area 51 sowie auf dem Nove-Mesto-Platz.
„In öffentlichen Gebäuden kann man WLAN für relativ wenig Geld zur Verfügung stellen. Das machen wir bereits“, sagte Erster Beigeordneter Norbert Danscheidt.
Bei den von der FDP benannten Städten handele es sich um „Pilotprojekte, von denen sich die kommerziellen Anbieter selbst etwas versprechen“ — daher die niedrigen Kosten. Die Stadt Hilden habe angefragt, was die Versorgung der Mittelstraße kosten würde. Daher stamme die Zahl 300 000 Euro für Errichtung, Betrieb und Vermarktung über einen Zeitraum von drei Jahren. Danscheidt: „Wir halten es für wirtschaftlich nicht vertretbar, sechsstellige Beträge dafür aufzuwenden — Wirtschaftsförderung hin oder her.“