Stadtteilkonferenzen: Mehr Hilfe für mehr Senioren
Die verschiedenen Angebote sollen besser vernetzt werden.
Hilden. In kaum einer anderen Stadt in Nordrhein-Westfalen wird sich der demografische Wandel so stark bemerkbar machen wie in Hilden. Die neuesten Zahlen der Bertelsmann-Stiftung, die Sozialdezernent Reinhard Gatzke in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses vorstellte, sagen voraus, dass der Anteil der über 80-Jährigen bis zum Jahr 2030 um 87 Prozent steigt. Diese Quote sei fast doppelt so hoch wie der Durchschnittswert für Nordrhein-Westfalen. Untermauert wird die Prognose durch eine Zahl, die Sozialamtsleiterin Monika Klemz im Ausschuss nannte: 24 700 Hildener sind älter als 50 Jahre. Das ist fast die Hälfte der aktuellen Bevölkerungszahl.
Wie die Stadt auf diese Entwicklung reagiert, stellte Sina Buhrmester vom städtischen Seniorenbüro im Seniorenbericht 2011 vor. Demnach muss das bereits vorhandene Netzwerk von seniorenspezifischen Beratungsstellen, Einrichtungen, Dienstleistungen, Freizeit- und Hilfsangeboten weiter ausgebaut werden. Koordiniert wird dies vom Seniorenbüro.
Zwei konkrete Projekte sind diesbezüglich für das kommende Jahr geplant. Analog zu der zu Beginn des Jahres durchgeführten Befragung von Hochbetagten (mehr als 85 Jahre) sollen im neuen Jahr alle Hildener angeschrieben werden, die älter als 80 Jahre sind. In den Schreiben werden Gespräche angeboten, in denen die Wünsche und Vorstellungen der Senioren zum Leben und Wohnen im Alter erörtert werden können. Aber auch mögliche Hilfsangebote sollen in diesen Gesprächen vorgestellt werden.
Geplant ist zudem die Einrichtung von sogenannten Stadtteilkonferenzen. „Sie bieten eine Möglichkeit, die Vernetzung in den Stadtteilen zu fördern, die seniorenrelevanten Themen vor Ort zu erkennen und anzugehen und quartiersnahe Seniorenarbeit zu leisten“, heißt es dazu im Seniorenbericht. Durch die Stadtteilkonferenzen soll zudem bürgerschaftliches Engagement gefördert werden. Dazu ist die Suche nach sogenannten Nachbarschaftsstiftern vorgesehen, die eine Brücke zwischen Hilfesuchenden und Hilfsangeboten schaffen sollen.
Um das Konzept der Stadtteilkonferenz umzusetzen, wurde eine Kooperation zwischen dem Amt für Soziales und Integration sowie dem Amt für Jugend, Schule und Sport beschlossen, da letzteres bereits Stadtteilkonferenzen durchführt. Ein Vorteil dieser Zusammenarbeit sei es, dass das gemeinsame Vorgehen dann auch eine generationenübergreifende Zielsetzung habe.