Stuntmen driften in Haan um die Wette
Familie Winter zeigte, was normale Autofahrer mit ihrem Wagen nicht machen sollten.
Haan. Jede Menge Action, passendes schönes Frühlingswetter, und beides auch noch an einem Sonntag. Gibt es nicht? Doch! Es fällt nach diesem bisher nicht enden wollenden Winter zwar tatsächlich schwer, daran zu glauben, am Sonntag wurde dieses Szenario aber doch Realität.
Dass die Haaner diesen Moment herbeigesehnt haben, zeigte sich nicht zuletzt auf dem Ostermann-Gelände, wo sich die „Stunt Movie Production“ ein neuerliches Stelldichein gab. Saßen die Besucher voriges Jahr noch mit Schals und Mützen bekleidet auf ihren Plätzen, konnten dieses Mal die Accessoires im Auto gelassen werden.
Deutlich mehr als 300 Besucher folgten den extrem lauten Motorengeräuschen. Schon lange vor dem geplanten Showbeginn um 15 Uhr waren die Sitz- und Stehplätze prall gefüllt. Da sogar noch einige Stühle zusätzlich aufgestellt werden mussten, verzögerte sich der Beginn um einige Minuten. Dann aber ging es sofort richtig zur Sache.
„Wir machen hier alles, was man mit Autos eigentlich nicht machen sollte“, sagt Gino Winter (42), Chef der „Stunt Movie Production“. Und er hatte nicht zu viel versprochen. In normalen Straßen-BMWs — lediglich der Reifendruck wurde auf sieben Bar erhöht — driftete Gino mit Sohn Peter (18) um die Wette. Beide zeigten dabei höchste Fahrkünste. Im Abstand von lediglich knapp 80 Zentimetern fuhren sie gemeinsam auf eine Rampe oder drehten nebeneinander Pirouetten auf zwei Rädern. „Faszinierend, wie die ihre Autos bei höchstem Tempo und auf diesem engen Raum unter Kontrolle haben, wirklich klasse“, sagt Olaf Recknar, der gemeinsam mit Sohn Paul (5) und dessen Oma „den Frühlingsanfang einläuten wollte“.
Wer von den Dreien nun am meisten beeindruckt war, lässt sich nicht abschließend beurteilen, Paul kam aus dem Staunen auf jeden Fall aber nicht mehr raus. „Das ist total laut und stinkt manchmal etwas. Es gefällt mir sehr gut.“
Den ersten Crash bekam er kurz vor der Pause zu sehen, als Peter Winter drei Überschläge in einem alten Ford Fiesta fabrizierte. Und natürlich durften auch Feuer-Stunts nicht fehlen, zum Beispiel fuhr Peter mit einem Motocross durch ein brennendes Holzgitter. In der Pause hatten die Besucher dann die Möglichkeit, das Gelände zu betreten, um sich vor den Monster-Trucks fotografieren zu lassen oder mit den Akteuren zu reden. Ein besonderer Service, den auch Olaf Recknar und Sohn Paul gerne in Anspruch nahmen.
„So etwas sieht man ja nicht alle Tage, das kann der Kleine dann stolz rumzeigen“, sagt Recknar. Der große Höhepunkt folgte dann zum Schluss, als die beiden Kraftprotze „Dragon“ (800 PS) und „Scream“ (600 PS) endlich die Bühne betraten und alles zermalmten, was sich ihnen in den Weg stellte.
Vater, Sohn und Oma Recknar waren am Ende schlicht begeistert. „Ich will das auf jeden Fall noch einmal sehen“, sagt Paul. Gleiches gilt auch für den Papa: „Es war definitiv ein Erlebnis, das schaut man sich dann gerne auch noch mal an.“