Tang baut Standort Hilden aus
Der Fahrzeugbauer hat an der Hülsenstraße 3,5 Millionen Euro investiert.
Hilden. Wenn der motorisierte Hildener in seine Garage schaut, wird er dort eher nichts finden, das von der Firma Tang stammt — aber auf der Autobahn, an der Ampel oder vor dem Supermarkt. Seit 1898 gibt es das Unternehmen, das sich von einer handwerklich geprägten Stellmacherei zum modernen Fahrzeugbaubetrieb entwickelt hat.
Jetzt hat das Unternehmen 3,5 Millionen Euro in den Standort Hilden investiert. „Wir sind ein altes Unternehmen — da war eine Modernisierung erforderlich“, sagt Tang-Vertriebsleiter Ralf Hirsch: „In den vergangenen Jahrzehnten gab es eine Reihe von Vergrößerungen. Es wurde immer angebaut, irgendwann waren keine vernünftigen Fertigungsabläufe mehr gegeben.“
Tang verdient sein Geld mit Aufbauten für Lastwagen und Anhängern. Und die sind regelmäßig auf den Hildener Straßen zu sehen: Die Möbelhäuser Vonnahme und Bruckner, die Dosen-Zentrale Züchner, die gemeinnützige Jugendwerkstatt Hilden, die Spedition LIT, Frisenius und der Stahlhandel BSS gehören zu den Tang-Kunden.
„Ob Möbel, Kunst oder Obst und Gemüse — jede Branche hat andere Anforderungen an die Lkw-Aufbauten. Deshalb entwickeln wir neue Produkte, wie die Lastwagen aus dem Leichtbausegment“, sagt Hirsch. Soll heißen: Leichte Ware braucht nicht mehr auf einen schweren 40-Tonner verladen zu werden, sondern kommt mit einem entsprechend leichteren Fahrzeug aus. „Das bringt eine enorme CO2-Reduzierung“, sagt der Tang-Vertriebsleiter.
Außerdem hat das Unternehmen, das seit 19 Jahren in den Händen der Brüder Rainer und Udo Böckmann liegt, eigene Spoilersysteme und aerodynamische Maßnahmen für Lastwagen entwickelt, mit denen Sprit gespart werden soll, und hält Patente im Bereich Ladungssicherung.
Das wurde jetzt optimiert. Im ersten Bauabschnitt wurden das Verwaltungsgebäude und der Lagerbereich neu errichtet. Danach folgte der Bau einer neuen Lkw-Werkstatt, einer über 1000 Quadratmeter großen Produktionshalle sowie des Auslieferungsbereiches. „Wir wollen unseren Kunden einen angenehmen Rahmen für den Empfang und die Fahrzeug-Übergabe bieten“, sagt Hirsch.
Die Investition ist auch als Bekenntnis zur Stadt Hilden zu verstehen: „Es gab natürlich Überlegungen, irgendwo auf der grünen Wiese einen Neubau hinzusetzen. Aber wir wollten den Standort Hilden beibehalten. Wir haben hier eine sehr gute Verkehrsanbindung in alle Himmelsrichtungen“, sagt Hirsch. Das sei wichtig, da Tang auch überregional tätig ist. Hirsch: „Außerdem sind wir in der Stadt schon lange bekannt.“