Haan TSV Gruiten sorgt sich um sein Sportheim

Haan. · Die Verwaltung hat dem Verein ein Angebot gemacht. Eine Zustimmung ist noch ungewiss.

 Das marode Sportheim in Gruiten. Teile davon sind bereits seit Monaten gesperrt.

Das marode Sportheim in Gruiten. Teile davon sind bereits seit Monaten gesperrt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Der TSV Gruiten wird voraussichtlich in der kommenden Woche darüber entscheiden, ob er das Angebot der Stadt Haan zur Finanzierung eines neuen Vereinsheims annimmt. Dies berichtete der stellvertretende Vorsitzende Matthias Tekaat. Wenn Vereins-Chef Joachim Ziegert aus dem Urlaub zurück sei, werde man sich im erweiterten Vorstand noch einmal zusammensetzen, um über den Erbbau-Vertrag zu entscheiden, sagte er und fügte hinzu: „Ob wir das wirklich machen sollen, darüber gehen die Meinungen im Verein allerdings weit auseinander.“ Dies habe eine kürzlich gestartete Erhebung unter den Mitgliedern gezeigt.

Der Haaner Stadtrat hatte am Dienstagabend nach langer Diskussion mehrheitlich einem Vertragsmodell zugestimmt, das dem TSV eine Summe von 2,4 Millionen Euro für Abriss und Neubau des maroden Vereinsheims zubilligt – ebenso für den damit verbundenen Bau einer neuen Gymnastikhalle (inklusive der öffentlichen Toiletten). Über diese Summe wird die Stadt einen entsprechenden Zuwendungsbescheid erstellen.

Die Politiker legten aber auch Einschränkungen fest: So muss der TSV Gruiten 25 Prozent der jährlichen Bewirtschaftungskosten tragen.

Für die Instandhaltungskosten übernimmt der Verein jährlich 1000 Euro zuzüglich der Inflationssteigerungsrate, die in eine Instandhaltungsrücklage einzahlt wird.

Für Diskussionen innerhalb des TSV sorgt dabei eine weitere Einschränkung. In einem weiteren Punkt der Vereinbarung heißt es nämlich: „Für die ausschließlich vom Verein genutzten Räumlichkeiten (Vereinsheim, Geschäftsstelle) trägt der Verein 100 Prozent der jährlichen Bewirtschaftungskosten.“

Für Vorstands-Vize Tekaat könnte diese Passage der Wassertropfen sein, der das Fass zum überlaufen bringt. „Wir werden das wirklich alles noch mal genau durchrechnen müssen“, kündigte er jetzt an. Denn alles in allem summierten sich die jährlichen Finanzbelastungen für den Verein nunmehr auf eine fünfstellige Summe: „Ursprünglich waren es einige 1000 Euro weniger.“ Wie die Entscheidung letztlich ausfalle, sei bisher noch völlig ungewiss. Immerhin habe man auch mit steigenden Honoraren für Übungsleiter und anderen immer höher werdenden Kosten zu kämpfen.

Die letzten Punkte der Vereinbarung dürften dagegen weniger für Diskussionen sorgen: So hat der Stadtrat beschlossen, dem TSV Gruiten für die Beratung durch einen Fachanwalt für Vergaberecht bis zu 20 000 Euro zur Verfügung zu stellen.

Auch die Kreditaufnahme für den Bau soll durch die Stadt erfolgen, weil diese bei Krediten günstigere Prozentsätze von den Banken erhält. Zur Finanzierung der Maßnahme wäre ein städtischer Zuschuss an den TSV Gruiten über einen Zeitraum von 29 Jahren einzuplanen.