Verkaufssonntag: Haaner Händler sind an Streit desinteressiert
„Wir für Haan“ will den Fehler nicht nur bei der Stadt suchen.
Haan. Der Händlerzusammenschluss „Wir für Haan“ nimmt jetzt in einem offenen Brief Stellung zu dem Wirbel um den verkaufsoffenen Sonntag. Vorsitzender Dirk Flügel appelliert an alle Beteiligten, von einer „Hetzjagd“ auf die Stadtverwaltung abzusehen. „Dieser Sonntag hatte viele Ursachen“, schreibt Flügel und räumt Versäumnisse auch auf eigenen Seiten ein. „Fehler sind sicherlich gemacht worden, aber das nicht nur von einer Person oder einer Institution.“ So sei niemandem der „kritische“ Passus der räumlichen Eingrenzung in Veröffentlichungen der Stadtverwaltung und der Presse aufgefallen.
Einen „Teilsonntag“, so Flügel, „haben wir nie gewollt, beantragt oder als sinnvoll erachtet.“ Die „harsche Ankündigung“ der Gewerkschaft Verdi, harte Strafen für Woolworth und KiK einzufordern, die am Sonntag trotz Verbots versehentlich geöffnet hatten, halten die Kaufleute von „Wir für Haan“ für übertrieben. „Denn das, was die Gewerkschaft da anprangert, ist ja nicht durch die Ignoranz von Verordnungen entstanden, sondern durch fehlerhafte Kommunikation“, betont Flügel. Von niemandem und zu keiner Zeit sei eine Boshaftigkeit im Spiel gewesen, „oder ein bewusst schädigendes beziehungsweise ignorantes Handeln. Ich sage das ausdrücklich vor dem Hintergrund, dass gerade sehr auf der Stadt und der Wirtschaftsförderung herumgehackt wird; das ist zu einseitig und zu einfach.“ Um vor einer Verdi-Klage sicher zu sein, hatte der Rat auf Anraten der Stadtverwaltung den Kreis der teilnehmenden Händler am vergangenen verkaufsoffenen Sonntag zum Brunnenfest erstmals auf das „Umfeld der Veranstaltung“ eingeschränkt. Das hatte zur Folge, dass sich an der Aktion die Geschäfte am Neuer Markt beteiligten durften, hingegen die am Windhövel (Woolworth) und an der Kaiserstraße (KiK) nicht.
Für den nächsten verkaufsoffenen Sonntag (9. Juli), wenn „Haan à la carte“ zahlreiche Genießer in die City lockt, aber auch für künftige Veranstaltungen müssten jetzt gemeinsam Lösungen gefunden werden. „Laut des letzten Verdi-Briefs wird das sicher schwer, aber es nicht zu versuchen, kann es ja auch nicht sein. Einen entsprechenden Antrag haben wir bereits eingereicht“, schreibt Flügel. arue