„Wir wollen das Area 51 dauerhaft sponsern“
Für den Ökoworld-Geschäftsführer Alfred Platow ist das Jugendzentrum eine wichtige soziale Anlaufstelle. Der Betrag von 5000 Euro darf aus seiner Sicht kein Problem sein.
Hilden. Geschäftsführer Alfred Platow spricht im Interview darüber, warum ihm das Area 51 so am Herzen liegt.
Wie geht es der Firma Ökoworld?
Alfred Platow: Wir sind in diesem Jahr sehr erfolgreich. Bereits Ende Oktober haben wir zwölf Prozent unseres Gesamtvolumens eingesammelt. Sparkassen und Genossenschaftsbanken verkaufen zunehmend Fonds. Allen voran den „Ökovision“, der bereits seit 20 Jahren am Markt ist und in Hilden geboren wurde. Wir verwalten über 800 Millionen Euro. 2016 war das erfolgreichste Jahr in unserer Unternehmensgeschichte. Wir werden auch 2017 dieses Thema glaubwürdig und erfolgreich nach vorne bringen.
Sie wollen die Stelle des Kulturschaffenden Peter Brack sponsern. Warum liegt Ihnen das Area 51 in Hilden so am Herzen?
Platow: Ich habe vier Kinder, die in Hilden auf das Helmholtz-Gymnasium gegangen sind, und vier Enkelkinder. Kinder und Jugendliche brauchen ein Jugendzentrum und die darüber vermittelte Bildung, Zerstreuung und Unterhaltung. Solche Zentren sind eine wichtige soziale Anlaufstelle.
Jetzt sind Sie Vorstandsvorsitzender einer ethisch-ökologisch handelnden Vermögensverwaltung. Aber Sie sind studierter Sozialarbeiter und waren einst Gründer eines Jugendzentrums in Düsseldorf. Wenn Sie an diese Zeit zurückdenken — welche Unterstützung hätten Sie sich damals gewünscht? Und glauben Sie, dass die Situation heute in den Jugendzentren noch vergleichbar mit der damals ist?
Platow: Ich hätte mir gewünscht, dass ich damals nicht als Bittsteller an die Stadt Düsseldorf hätte herantreten müssen. Besser wäre gewesen, wenn sich bereits damals Förderer als Unterstützer gemeldet hätten. Die Düsseldorfer Industrie, der Düsseldorfer Handel. Die Situation ist heute eine andere. Wir waren aus politischer Überzeugung und über studentische Aktivitäten motiviert, etwas mit den eigenen Händen und Köpfen zu bewegen. Wir wünschten uns ein Jugendzentrum in Selbstverwaltung. Heute sind Städte, Land und Staat verpflichtet, sich stark zu machen und einzutreten für die Jugend.
Die Stadt Hilden begründet den Verzicht mit Hinweis auf den Sparzwang. Können sie den Sparzwang als Manager mehrerer Fonds nachvollziehen? Wo sollte gespart werden — und wo lieber nicht?
Platow: Hilden hat einen Bevölkerungsanteil, der viel zu viel Geld auf den Konten hat. Es macht mich nachdenklich, dass man nicht sammeln geht, um den relativ geringen Betrag von 5000 Euro aufzutreiben. Wenn ich mir ansehe, was Frauen, Männer und Kinder alleine bei uns angelegt haben, dann kann doch dieser kleine Betrag für das Area51 kein Problem darstellen. Mich macht das nachdenklich.
Wollen Sie den Zuschuss denn einmalig oder langfristig zahlen?
Platow: Nicht einmalig und nicht bis auf weiteres. Sondern dauerhaft. Wir sehen uns als Ökoworld sozial verpflichtet. Es ist eine wichtige Investition. Es passt auch zu unserem weiteren Engagement, denn wir entwickeln gerade einen Elternfonds, der in Werte aus den Bereichen Gesundheit, Bildung und Ernährung investiert. Er richtet sich an Eltern und Großeltern und ist auf die Zukunft der Kinder ausgerichtet. Es ist wichtig, in die richtige Richtung zu investieren, sei es in ein Jugendzentrum oder auch in den Vermögensaufbau mit einem Elternfonds.