Zahl der Einbrüche steigt — Politik diskutiert Kontrollen
Die CDU will wissen, mit welchem Konzept die Kreispolizei Straftaten künftig verhindern will.
Haan. Sorge äußert die Haaner CDU-Ratsfraktion jetzt in einem Antrag für den Ausschuss für Ordnungsangelegenheiten am heutigen Donnerstag. Sie wirft damit ein Schlaglicht auf die steigende Zahl an Wohnungseinbrüchen in NRW und damit auch in Haan. „Die Besorgnis der Bürger ist groß“, sagt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Rainer Wetterau, vor allem, nachdem es „etliche Einbrüche in Unterhaan“ gegeben habe.
Die CDU bittet daher einen Vertreter der Kreispolizeibehörde, zur speziellen Lage in Haan im Ausschuss Stellung zu nehmen. „Haan befindet sich im Epizentrum der Wohnungseinbrüche und ist durch seine günstige Lage mit zwei Autobahnanschlüssen für Einbrecher besonders reizvoll“, schreibt Wetterau im Antrag.
Mit welchem Konzept und mit welchen konkreten Maßnahmen soll versucht werden, Straftaten in Haan künftig zu verhindern?, will die CDU daher wissen. In welchem Verhältnis steht die Anzahl der im Kreis Mettmann eingesetzten Polizisten zur Einwohnerzahl und zur Zahl der Einsätze? Diese und weitere Fragen will Polizeihauptkommissar Jörg Janke, Leiter der Polizeiwache in Haan, im Ausschuss beantworten.
Tatsächlich hat es in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres mehr Einbrüche gegeben als im Vorjahreszeitraum. Wie die Sprecherin der Kreispolizeibehörde, Nicole Rehmann, berichtet, verzeichnete die Polizei 70 Einbrüche — das sind 49 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2014. Indes kein Rekord, denn es gab im ersten Halbjahr 2013 genau 95 Einbrüche.
Und von den 70 Straftaten im ersten Halbjahr 2015 waren 33 Einbruchsversuche, die nicht vollendet wurden. Für die Polizei ein Hinweis darauf, dass aufmerksame Nachbarn und Maßnahmen zum Einbruchschutz sehr wohl ein wirksames Mittel gegen Einbrüche sind.
Die Fragen der CDU zielen hingegen auf eine aktivere Rolle der Polizei ab. „Seit geraumer Zeit wird über die Belastungssituation der Polizei in NRW berichtet“, schreibt Wetterau in seinem Antrag. Diese sei auch bedingt durch die geringe Anzahl der eingesetzten Beamten — in NRW gebe es je 1000 Einwohner einen Polizisten, dieses Verhältnis sei in anderen Bundesländern besser.
Dass der Rat der Stadt Haan auf diese Bedingungen keinen Einfluss hat, ist der CDU-Fraktion sehr wohl bewusst. „Da können wir als Ratsherren wenig tun“, sagt Wetterau. „Aber wir können etwas anstoßen. Schließlich werden wir von den Bürgern gefragt, was tut ihr für die Sicherheit in Haan.“ Das Problem: „Wir haben nur eine kleine Polizeiwache, und gerade in den Abendstunden ist kaum ein Polizist auf der Straße zu sehen.“ Die Sicherheit könne schon verbessert werden, wenn die Polizei „etwas mehr Präsenz zeigen würde“, so Wetterau.