Abrissarbeiten bescheren Nachbarn Staub und Dreck
Romuald Weinert fordert Schutzmaßnahmen.
Monheim. Romuald Weinert ist in großer Sorge um seine Gesundheit. Der Baumberger ärgert sich schon seit einigen Wochen über den Dreck und den Staub, die bei den Abrissarbeiten der Geschwister-Scholl-Schule in die Luft und auf sein angrenzendes Grundstück gewirbelt werden. Auch die Nachbarn litten sehr darunter.
Es müsse doch technisch möglich sein, den Komplex mit Planen so abzuschirmen, dass niemand in der Nachbarschaft beeinträchtigt werde. „Schutzmaßnahmen sind hier einfach notwendig.“ Bei der momentanen Hitze und Trockenheit sei die Staubentwicklung unerträglich, sagt der Anwohner der Fontanestraße.
Er hat kein Verständnis dafür, dass die von der Stadt vergebenen Arbeiten seiner Meinung nach nicht sachgemäß durchgeführt werden. „Bisher ist nur die Turnhalle abgerissen worden, gar nicht auszudenken wie es kommen mag, wenn die Bagger das komplette Gebäude zerteilen“, sagt der 68-Jährige. Außerdem vermutet der pensionierte Maschinenbauingenieur, das Schulgebäude sei mit Asbest belastet. Seine Anfragen bei der Stadt hätten jedoch weder Klärung noch eine Verbesserung der misslichen Situation gebracht.
Aufgrund der derzeitigen Witterungsverhältnisse sei eine Staubentwicklung bei den Arbeiten in Baumberg nicht vollständig zu vermeiden, entschuldigt sich Marc Oberthür vom städtischen Gebäudemanagement. Zur Staubminderung würden die Gebäude aber während der Abrissarbeiten bewässert, damit die Belastung möglichst gering bleibe. Dies sei unzureichend und auf seine Anregung hin überhaupt erst begonnen worden, ergänzt Weinert. Sein Eindruck sei, dass ein Arbeiter einen Wasserschlauch auf die Stelle halte, an der gearbeitet werde. Das helfe wenig.
Der Abbruch der Geschwister-Scholl-Schule und der Turnhalle würde gutachterlich durch ein unabhängiges Büro überwacht. Beauftragt sei das Unternehmen Prangenberg & Zaum. Bevor das Schulgebäude eingerissen werde, würden sämtliche Schadstoffe, die sich in den Gebäudeteilen befänden entfernt, erklärt Marc Oberthür. Es werde nur schadstofffreie Bausubstanz mit dem Bagger abgerissen, möchte der Fachmann die Nachbarn beruhigen. „Der Rückbau erfolgt erst nach expliziter Freigabe durch den begleitenden Gutachter.“
Dennoch ist Weinert weiterhin in Sorge. Insgesamt dauerten die Bauarbeiten für das neue Sophie-Scholl-Quartier inklusive Schulabriss bis ins Jahr 2023, sagt er und rechnet deshalb damit, noch einige Jahre mit den Auswirkungen leben zu müssen.