Alkohol ist die Droge Nr. 1

Statistik 2007: Prozentiges führt weiterhin die traurige Tabelle an. Ungebrochen ist laut Awo aber auch der Konsum von Cannabis.

Monheim/Langenfeld. Die gute Nachricht zuerst: Die Zahl der Hilfesuchenden ist 2007 bei der Awo-Suchtberatung nicht gestiegen. Gesunken ist sie mit rund 300 Betroffenen, 40 Prozent Frauen, aus Monheim (Beratungsstelle Friedenauer Straße) oder Langenfeld (Kölner Straße 4a) allerdings auch nicht.

Hinzu kommen noch zahlreiche telefonische Tipps. Die traurige Nr.1 auf der Drogenhitliste bleibt Alkohol mit über 52 Prozent. Und trotz aller Vorbeugung vor allem in den Schulen ist bei den Jugendlichen das totale Betrinken immer noch angesagt.

Um Schlimmeres zu vermeiden, werden den jungen Menschen Trinkregeln mit auf den Weg gegeben. "Zum Beispiel vorher gut essen und zwischendurch immer mal was Antialkoholisches trinken", versucht Sozialpädagogin Doris Heckmann-Jones den Jugendlichen mahnend die Grenzen aufzuzeigen.

Doch die Probleme konzentrieren sich keineswegs auf diese Altersgruppe. Doch wenn für sie einige Zeit ins Land gezogen ist, dann sieht es schon anders aus. Sucht hat immer eine Geschichte. Und der Schritt in die Beratungsstelle dauert. Zwischen 30 und 50 Jahre sind die meisten der Hilfesuchenden. Neben Alkohol führen die illegalen Drogen (43,1 Prozent) mit Cannabis an der Spitze die Liste an.

Nach wie vor haben die Experten um Leiter Dieter Requadt viel Mühe, den Kontakt zu Bürgern mit Migrantenhintergrund aufzubauen. Dabei rückt das immer mehr ins Visier. Mehrsprachige Infobroschüren sind fast schon selbstverständlich. Geplant sind der Aufbau und die Förderung einer Migranten-Selbsthilfegruppe.

Wichtig ist der Awo auch die "gute Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen". So könne schnell vermittelt werden. Beispielsweise gibt es eine enge Kooperation mit städtischer Jugendberatung oder dem Mo.Ki-Projekt (Monheim für Kinder). Zum Ausbau der Angebote für Langzeitarbeitslose über die Arge wird derzeit mit dem Kreis-Sozialamt verhandelt.

Stichwort Kompetenzzentrum: "Es gibt wieder konkrete Gespräche, aber noch keine zeitliche Schiene", steht man bei der Awo-Suchtberatung grundsätzlich dem Projekt positiv gegenüber. Hintergrund: Die Stadt will die Container an der Friedenauer Straße abreißen. In einem Neubau sollen verschiedene Hilfsangebote zusammengefasst werden.