Katastrophenschutz in Hilden: Retter bei der Schnitzeljagd
Hilden. Alle Hilfsorganisationen trafen sich zu einer gemeinsamen Einsatzübung.
Hilden. Es brennt, der Keller läuft voll Wasser, ein Unfall - immer dann ist Hilfe gefragt. Die Helfer sollten so schnell wie möglich vor Ort sein. Doch statt mit modernster Navigationstechnik benutzen Feuerwehr und Co. nach wie vor die klassischen Karten, um zum Einsatzort zu kommen.
Der Umgang damit will gelernt sein. Denn die benutzten UTM-Karten (siehe Kasten) unterscheiden sich doch in wichtigen Details vom Straßenatlas.
Um das richtige Kartenlesen zu trainieren, hatte das Technische Hilfswerk (THW) Samstagnacht zu einer gemeinsamen Übung nach Hilden eingeladen, die es so im Kreis Mettmann noch nicht gegeben hat.
Bei der Premiere waren rund 60 Ersthelfer von THW, Johanniter-Unfall-Hilfe, dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), Malteser Hilfsdienst und der Feuerwehr aus dem gesamten Kreisgebiet gekommen, um an einer Art Schnitzeljagd der Rettungskräfte teilzunehmen.
Start war im Gewerbepark-Süd an der Hofstraße, wo sich die Trupps mit ihren rund 20 Dienstwagen sammelten. Nach einer kurzen Lagebesprechung ging es auf Tour durch das Kreisgebiet. Alexandra Erkelenz, Stefan Schüller und Adalbert Larisch vom Hildener DRK starteten mit ihrem VW-Bully mit als Letzte auf die Tour.
"Heros Hilden 10, erbitte die ersten Koordinaten", meldete Larisch die Abfahrt bei der Funkzentrale an. Die Koordinatoren im THW-Haus hatten einiges zu tun, denn ausgerechnet zum Start war der eigens angerückte zusätzliche Funkwagen ausgefallen. Dennoch waren die Koordinaten recht schnell da, so dass die Helfer auf ihrer Karte mit dem Suchen beginnen konnten.
Das Ziel lag in Heiligenhaus. Also ab auf die A3 Richtung Norden. Mit erstaunlicher Geschwindigkeit hatte der Wagen den zugewiesenen Punkt erreicht. Es war die Einfahrt zum THW-Logistikzentrum. Doch damit war die erste Aufgabe noch nicht erfüllt.
Nach der erneuten Meldung bei "Heros Hilden 10" galt es, eine Frage zu beantworten, die aus dem Lautsprecher dröhnte: "Was steht auf der obersten Klingel?" Schnell geschaut, die Antwort durchgegeben und dann gab es endlich die nächsten Koordinaten: Ein Fleck mitten im Nirgendwo zwischen Neviges und Langenberg.
Nach langer Suche endlich die nächste Aufgabe aus dem Katastrophenschutzkanal: "Zählen Sie die Hubbel auf der Straße!" Die Helfer zählten 28 und gaben das Ergebnis durch. Es waren nur 27, die nächsten Koordinaten gab es trotzdem.
Diesmal stand der Sender Langenberg auf dem Plan. Weiter ging es nach Wülfrath (bei den Kalkwerken), Mettmann (auf die Felder bei Metzkausen) und dann nach schließlich 185 Kilometern zunächst wieder zur Hofstraße. Dort wartete gegen 1 Uhr ein später Mitternachtssnack.
Kurz darauf mussten die drei DRK-Helfer wieder auf Tour. Bis zum Frühstück am Sonntagmorgen hatten alle Trupps insgesamt 160 Koordinaten angefahren und die entsprechenden Fragen beantwortet.
Aus Sicht der Leitstelle waren es aber zu wenige, bei der nächsten gemeinsamen Übung aller Rettungskräfte sollen es deutlich mehr werden - und auch die Zahl der Teilnehmer soll dann noch erheblich größer sein.