Altstadtkirche: Sanierung kann beginnen
Das Bauwerk ist vorerst durch ein provisorisches Dach geschützt.
Monheim. Als am Dienstag das Wetterschutzdach auf die Altstadtkirche gesetzt wurde, war Kurt Holz, Vorsitzender der Gemeindeleitung, in Aufbruch-Stimmung: „Jetzt geht es ans Eingemachte!“ Denn Holz weiß, die eigentliche Arbeit kommt erst noch. Damit die richtigen Voraussetzungen vorhanden sind, wurde ein Trapezblech-Dach als Schutz gewählt. Der Aufbau dieses Daches ist zeitintensiv. Es musste eigens ein Autokran hergeschafft werden. Die ersten Teilstücke sind fertig montiert und müssen auf das Baugerüst über dem Langschiff aufgesetzt werden. Dafür braucht es den Kran. Das vierte und letzte Stück wird vor Ort montiert. Es war so einfacher zu transportieren.
Die Sanierung des gesamten Gebäudes kostet bisher 1,55 Millionen Euro. Doch die Konstruktion lohnt sich: Das Dachprovisorium soll den Sakralbau während der Sanierungsarbeiten vor Unwetterschäden schützen. Der Wetterschutz ist stabil und kann Schneefall und Sturm gut trotzen. Die Arbeiter können außerdem zu jeder Zeit arbeiten.
Schüttler-Maser ist das zuständige Architektur-Büro, spezialisiert auf Kirchengebäude. Es ist nun auch für die laufende Baustelle zuständig. Die Gemeinde hatte erst schwer zu schlucken, als Annegret Schüttler-Maser ihr Baukonzept präsentierte. Beim Gerüstbau waren zehn Bauarbeiter im Einsatz. Jetzt, wo die Baustelle eröffnet ist, werden parallel der alte Dachstuhl entfernt und Arbeiten an der Innendecke durchgeführt.
Die Architektin habe alles genau geplant und folge einem strengen Zeitplan, sagt Kurt Holz. Den Dachstuhl wird am Ende aber niemand zu sehen bekommen, auch den alten habe man ja nicht gesehen. Trotzdem musste die evangelische Glaubensgemeinde dafür einen Kredit über 900 000 Euro aufnehmen. „Glücklicherweise sind die Zinsen sehr niedrig, so dass der Kredit in 20 Jahren abbezahlt ist“, sagt Holz. Den Zinssatz nennt er Glück im Unglück. Auch ein Glück sind die 200 000 Euro Zuschuss durch die Stadt und die 50 000 Euro Beihilfe aus dem Orgelsanierungsprogramm des Bundes.
Wieso die Sanierung so teuer ist? Holz erklärt, dass die 1858 gebaute Kirche unter Denkmalschutz steht. Der Dachstuhl müsse also nach konkreten Vorschriften neu gebaut werden. In der Adventszeit soll die Kirche wieder eröffnet werden. Das erste Orgelkonzert gibt es aber erst im Februar 2017.