Angeln in Monheim: Auf der Jagd nach dem Räuber
Gerd Hantschke unterrichtet Kinder am Rhein, drei Vereine sind in Monheim aktiv. Ein Höhepunkt ist das Fischen auf riesige Welse.
<strong>Monheim. Wenn die aufgeweckte Schar der Kinder zwischen elf und 14 Jahren am Rheinufer Gerd Hantschke zuhört, dann steigt das Jagdfieber. Denn der 67-jährige Referent für Natur- und Gewässerschutz erzählt an diesem Morgen vom Wels, auch genannt Waller. Er ist Europas größter Süßwasserfisch. Der Koloss kommt auch in Monheim vor. Und wenn Sebastian Lenzen und Julian Holländer, um nur zwei der elf Nachwuchsfischer zu nennen, im Geiste schon einen Wels an der Angel haben, dann wissen sie auch: Der Fisch ist vielleicht größer als sie selbst. Denn Welse werden bis zu drei Meter lang. Und ein Höhepunkt der diesjährigen Monheimer Angeltage ist ein Nachtangeln auf die tagscheuen Räuber. "Im vergangenen Jahr ist nahe Hitdorf ein Wels von 1,74 Metern gefangen worden. Ich selbst habe 2004 am Baumberger Campingplatz ein Tier von 1,61 Metern gefangen", weiß Hantschke zu berichten. Und seit Jahrzehnten gibt es auch Legenden um ein riesiges Exemplar im Monbag-See. "Ein kleiner Wels ist hier tatsächlich mal gefangen worden. Aber an den angeblichen Riesen glaube ich nicht", erzählt Ferdinand Weyler, Vorsitzender des dortigen Angelvereins. Immerhin ist dort schon einmal ein Hecht von 1,20 Meter gefangen worden. Und Karpfen von 40 Pfund sind auch keine Seltenheit. Vom Baumberger Greisbach-See haben Angler immer wieder berichtet, dass sie Fische am Haken hatten, die zu groß waren, abrissen.
"Angeln ist die Beschäftigung mit der Natur allgemein"
"Angeln ist mehr, als Fische aus dem Wasser ziehen. Es ist die intensive Beschäftigung mit der Natur allgemein." Wir sind zurück bei Gerd Hantschke und den Monheimer Angeltagen. Er unterrichtet seit Montag wieder Kinder. In zwei Wochen lernen sie in Theorie und Praxis vor allem: Achtet die Natur! Am Mittwoch, 25. Juli, gibt es ein erstes Nachtangeln an einem See. "Zwar gibt es da keine Welse, aber Aal und Zander sind auch spannend. Das ist für den Nachwuchs schon aufregend", so Hantschke. Der Richrather Angelverein gibt an dem von ihm gepachteten Widdauen-See in Hitdorf die Möglichkeit dazu. Wenn ab 2. August besagtes großes Wels-Angeln im Rhein stattfindet, gibt es wieder eine nette Geste. Denn dann darf der Nachwuchs kostenlos auf dem Baumberger Campingplatz der Familie Pareigat sein Zeltlager aufschlagen. Und mit der Dunkelheit kommen sie dann hoffentlich - die lichtscheuen Welse. Und die elf Nachwuchsangler werden garantiert voller Eifer die toten Köderfische anbieten.Angeln in Monheim
Rhein Wer im Fluss angeln will, braucht einen Fischereischein (erhältlich im Rathaus) und eine Rhein-Erlaubnis (Marke Monheim an der Alten Schulstraße). Außerdem muss ab 16 Jahren - möglich schon mit 14 - die Fischereiprüfung abgelegt werden. Kinder und Jugendliche ohne diese Prüfung dürfen nur in Begleitung eines erwachsenen Prüfungsinhabers angeln. Mehr Informationen gibt Gerd Hantschke unter Telefon 957 704.
Seen Drei Angelvereine sind in Monheim aktiv. Ansprechpartner für den Monbag-See ist Vorsitzender Ferdinand Weyler unter Telefon 504 98. Der Angelsportverein "Gut Biss" Holthausen befischt den Greisbach-See in Baumberg. Ansprechpartner ist Kassierer Dieter Franklin unter Telefon 553 48. Der Baumberger Verein "Früh Auf" nutzt Teile des Wasserski-Geländes an der Berghausener Straße. Hier ist der Ansprechpartner Geschäftsführer Holger Christians (0202/522 170).