Naturheilkunde für Tiere: Aaron genießt seine Therapie

Dank Massagen und Magnetfeldbehandlung schafft der elfjährige Golden- Retriever-Rüde heute wieder den Sprung in seinen Lieblingssessel.

Langenfeld/Monheim. Der elfjährige Aaron kennt den Weg zum Schlehenweg in Baumberg schon genau. Viermal war er dort, und der große Golden Retriever weiß, dass ihn bei Tierheilpraktikerin und Tierphysiotherapeutin Christine Sommer Gutes erwartet. Magnetfeldbehandlung, Massage, Gelenkbehandlung: Der 46 Kilogramm schwere Hund genießt die Therapie.

"Als wir im Mai aus dem Urlaub zurückkamen, erkannten wir unseren Hund nicht wieder", erzählt Frauchen Beate Schaffrick. Er konnte die Treppenstufen kaum mehr nehmen, sprang nicht mehr auf seinen Lieblingssessel, mochte am Abend nicht mehr Gassi gehen. "Wir wollten das nicht nur auf Alterserscheinungen schieben", sagt die Langenfelderin.

Aaron sei dann bei einem Spaziergang fast zusammengebrochen. Zur genauen Diagnose sollte das Tier geröntgt werden. "Doch in seinem Alter wollte ich ihm das Risiko der Vollnarkose nicht zumuten", so die Halterin.

Bei einem Spaziergang in der Götsche fiel einer anderen Hundebesitzerin der langsame Gang von Aaron auf. "Mein Hund hatte das auch. Wir sind zur Tierheilpraktikerin gegangen. Beate Schaffrick nahm den Tipp an und hat es nicht bereut. "Gestern ist Aaron wieder auf seinen Sessel gesprungen", freut sie sich über den Fortschritt.

Aaron kann aber geholfen werden. Der Rüde, der im Vergleich zum Menschenleben um die 70 Jahre alt wäre, leidet an Arthrose. Durch die Magnetfeldbehandlung lockern sich die Muskeln, die Gelenke können regenerieren, der Knorpel wieder aufgebaut werden.

"Hunde und Pferde haben oft Probleme mit den Gelenken", sagt Christine Sommer. Menschen werden immer älter, die Tiere auch. Ein Pudel kann 20 Jahre alt werden. Und wie der Mensch leidet das Tier dann auch an Diabetes, Nieren- und Leberschäden oder Krebs.

Operationen wie neue Hüften sind nicht selten. In der Umgebung gibt es Tierkliniken, die diese Operationen durchführen. Ein Dackel hat neben der gefürchteten Dackellähmung auch schon mal einen Bandscheibenvorfall, je größer und länger das Tier ist, desto größer ist auch die Gefahr der Gelenkerkrankung. Katzen haben dagegen eher Nierensteine und Leberprobleme. Oft sei das Futter zu scharf.

Aaron hatte sich im Frühjahr beim Tierarzt einer Abmagerungskur unterzogen. Sechs Kilo blieben auf der Strecke. Aber er müsste noch ein paar Pfund abnehmen, sagt die Therapeutin.

Homöopathie Tiere sprechen oft genau wie Menschen auf Homöopathie an. Meist sind es die selben Mittel, Tropfen oder Streukügelchen (Globuli), die Mensch und Tier einnehmen sollen. Es gibt auf Tier-Naturheilmittel spezialisierte Firmen.

Behandlung Wie beim Heilpraktiker für die Menschen kommen bei der Behandlung von Tieren Akupunktur, Blutegel- oder Magnetfeldtherapie zum Einsatz. Wenn erforderlich, werden Blut- und Stuhlproben entnommen.

Erfolgsaussichten Nach einer Serie reicht es oft, wenn die Behandlung nach einem halben Jahr wiederholt wird. Die Kosten orientieren sich an einem Stundensatz von 40 Euro.