Behindertensport in Langenfeld: Spaß an der Bewegung ist alles
Die BSG feiert am 11. August mit ihren 300 Mitgliedern das 45-jährige Bestehen.
<strong>Langenfeld. Als 1962 im Café Sticherling 17 Gründungsmitglieder den Verein aus der Taufe hoben, nannten sie ihn "Versehrten-Sport-Gemeinschaft", denn überwiegend handelte es sich um Kriegsversehrte, die zum Beispiel beim Bosseln - einer Art Eisstockschießen in der Halle - aktiv werden wollten. Doch bald kamen auch jüngere Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung dazu. Seit 1974 heißt der Verein Behinderten-Sport-Gemeinschaft (BSG) Langenfeld. Zwei Jahre später ruft Vorsitzender Walter Henke eine Sportgruppe für Contergan-Betroffene ins Leben. Traute Meyke, die über fast drei Jahrzehnte die Geschicke der BSG mitprägte, gründete 1981 die Abteilung für geistig Behinderte. Heute zählt der Verein etwa 300 Mitglieder.
Gebosselt wird immer noch, aber die Angebotspalette ist erheblich vielfältiger geworden: Sport für Diabetiker und Rollstuhlfahrer, Fußball, Inlineskaten, Wirbelsäulen- oder Wassergymnastik, Schwimmen für Erwachsene und für Babys sowie integrativer Wasserspaß werden heute - auch für Menschen ohne Handicap - angeboten. 140 BSGler mit Behinderung nehmen regelmäßig daran teil.
"Die Freude an Bewegung und am sportlichen Erfolg in der Gruppe stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit", sagt Vorsitzende Margarete Meyke. Die 31-Jährige trat im vergangenen Jahr die Nachfolge ihrer Mutter Traute an, die Anfang 2006 im Alter von 65 Jahren verstorben war.
Gymnastik kombiniert mit Konzentrationsübungen bietet die BSG als arbeitbegleitende Maßnahme seit zehn Jahren für die Mitarbeiter der Werkstätten für Behinderte (WfB) des Kreises Mettmann an. Für die Rehabilitation stehen zwölf lizenzierte Übungsleiter zur Verfügung. Außerdem arbeitet die BSG mit der Lebenshilfe, der Schule für geistige Entwicklung an der Virneburgstraße sowie der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule in Sachen Sport zusammen.
Auf Anregungen wird bei der BSG schnell reagiert. "Zwei Jungen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, wünschten sich eine Gruppe, in der sie Rolli-Kinder-Sport treiben können. Wir sind dem gerne nachgekommen", macht Margarete Meyke auf ein neues Angebot aufmerksam.
Angebot im Aufbau Der elf Jahre alte Gesamtschüler Joel Schaake (l.) und sein um ein Jahr älterer Klassenkamerad Florian Schreiber (r./Repro: Stefan Fries) gaben den Anstoß für ein neues Angebot, das sich bei der Behinderten Sport-Gemeinschaft Langenfeld im Aufbau befindet: Rollisport für Kinder. Momentan spielen die beiden meist Rollstuhl-Basketball, aber sie würden es mit Gleichaltirgen gerne auch mal mit Tennis , Soccer und Mattenball probieren.
Trainingstermin Rollstuhlfahrer zwischen sieben und 16 Jahren, aber auch Kinder, die sonst nicht auf einen Rolli angewiesen sind, können zum Training kommen, das jeweils freitags von 15.30-16.30 Uhr in der Wilhelm-Würz-Halle, Jahnstraße 113 stattfindet.
Kontakt Ansprechpartnerin ist Margarete Meyke, Telefon 1 74 66.