Aus für die Kollwitz-Schule

Die Politik hat beschlossen, im nächsten Jahr keine neuen Klassen mehr zu bilden. Nun soll ein runder Tisch die Schullandschaft neu ordnen.

Langenfeld. Was schon lange im Raum stand, wurde in der Sitzung des Schulausschusses zur Gewissheit: Die Käthe-Kollwitz-Hauptschule am Fahlerweg wird aufgelöst.

Für das kommende Schuljahr 2012/2013 werden keine Eingangsklassen mehr aufgenommen und gebildet. Die einzige Hauptschule in Langenfeld bleibt die Felix-Metzmacher-Schule.

Die vorhandenen Klassen der Jahrgangsstufen sechs bis zehn am Fahlerweg werden, so heißt es von Seiten der Verwaltung, am bisherigen Schulstandort so lange weitergeführt, wie ein ordnungsgemäßer Unterrichtbetrieb aufrecht erhalten werden kann. Dieser Beschlussvorschlag wurde nach langer Diskussion einstimmig angenommen.

„Das ist der erste Schritt zur Neuordnung einer veränderten Schullandschaft“, sagte stellvertretende Referatsleiterin Ute Piegeler. Die Notwendigkeit dazu ergibt sich aus dem bundesweiten Rückgang der Schülerzahlen für die Hauptschule. Sie findet immer weniger Zuspruch, so dass sich die Anmeldezahlen drastisch verringert haben.

Referatsleiter Ulrich Moenen bewies das an den Zahlen, die sich auch aus der von der Verwaltung vorgelegten Schulentwicklungsplanung von 2010/2011 bis 2016/17 ergeben haben und die in allen Schulformen rückläufig sind. Ganz besonders betroffen sind jedoch die Hauptschulen.

Gab es 2010/2011 noch 618 Hauptschüler, so spricht die Prognose von 304 für das Schuljahr 2016/2017. Aber auch die Realschulen und das Gymnasium bleiben von der rückgängigen Geburtenzahl nicht verschont.

Bei den Realschulen zum Beispiel wird mit einem Rückgang von fast 20 Prozent, von 1016 auf 863, gerechnet. Das Gymnasium schrumpft von 1314 auf 1092 Schüler innerhalb von sieben Schuljahren.

CDU und FDP-Fraktion hatten in Bezug auf die künftige Schullandschaft Anträge gestellt, die sich in entscheidenden Punkten ähnelten. So sollte nach dem Willen der CDU eine aus Verwaltung und den Schulleitungen gebildete Arbeitsgruppe über zukünftige Schulkonzepte für die weiterführenden Schulen einschließlich der Gesamtschule ins Leben gerufen werden.

FDP-Ratsherr Frank Noack empfahl einen Runden Tisch, der schließlich insoweit beschlossen wurde, dass die Politik bei dessen ersten Treffen noch außen vor bleibt und erst danach mit einbezogen wird. So wurde es mit großer Mehrheit schließlich dann auch beschlossen.

Die ganze Diskussion ließ den Schluss zu, dass weitgehend ideologiefreie Schulpolitik angestrebt wird. Der Antrag der Grünen, eine Elternbefragung über eine Sekundarschule durchzuführen, fand deshalb keine Billigung, weil die meisten Eltern über deren Ziele noch gar nicht ausreichend informiert sind.

Der Zeitrahmen ist eng gesteckt: Schon im zweiten Quartal 2012 sollen erste Ergebnisse der Zusammenkünfte des Runden Tisches vorgelegt werden.