Aus Liebe zur kleinen Tuba: Jahreskonzert der Musikschule
Gesamt- und Musikschule gaben ihr Jahreskonzert. Die WZ begleitete vier der jungen Musiker, die ihren großen Auftritt in der Mensa gelassen meisterten.
Monheim. Wie kleine Paten sitzen Dennis, Edgar, Lukas (alle 14) und Oliver (13) in weißen Hemden und schwarzen Hosen an einem Tisch etwas abseits des Trubels in der Mensa der Peter-Ustinov-Gesamtschule. Nervosität? Nicht die Spur. Obwohl hunderte Eltern, Geschwister, Verwandte und Freunde gekommen sind, um sie zu sehen — und etwa 75 andere Schüler. Denn die vier Klassenkameraden sind natürlich keine Mafiosi, sondern Musiker des Jugendblasorchesters.
Das Jahreskonzert mit den Bläserklassen der fünften und sechsten Jahrgänge und dem Unterstufenblasorchester ist fester Bestandteil der Kooperation zwischen Musik- und Gesamtschule, die es nun schon seit 2007 gibt. Dennis ist ein gutes Beispiel für das Erfolgskonzept. „Ich habe in der fünften Klasse angefangen. Da durften wir alle Instrumente mal ausprobieren und dann drei vorschlagen, die wir lernen möchten“, sagt er und rückt seinen Kragen zurecht. „Ich fand das Horn, die Trompete und die kleine Tuba gut.“ Letztere ist es geworden. Auch in der sechsten Klasse blieb Dennis der Bläserklasse treu und übte weiter auf der kleinen Tuba. Bis er so gut wurde, dass er ins Jugendblasorchester wechseln konnte.
Das Konzert beginnt. Als erste stehen die Fünftklässler aus der Bläserklasse 2012 auf der Bühne. Gerade einmal drei Monate beherrschen sie ihre Blasinstrumente. „Das ist der Wahnsinn, was die schon drauf haben“, sagt Manuela Sroka. Ihre Tochter Marie spielt seit einem Jahr Klarinette und hat ebenfalls in der fünften Klasse damit begonnen. Dreimal in der Woche hat Marie Unterricht — in der Klarinettengruppe, im Orchester und alleine. „Es stellt sich im Orchester sehr schnell ein Erfolgsgefühl ein“, so die Mutter. „Nach einem Jahr können die schon richtig tolle Stücke spielen.“
Die ersten Töne des Gospels „Kumba ya“ erklingen, Marie ist mit der Klarinette ganz vorne dabei. Jörg Sommerfeld, stellvertretender Musikschulleiter, manövriert die Bläserklasse gekonnt durch das Stück.
Gelassen stehen Dennis, Edgar, Lukas und Oliver nun vom Tisch auf und gehen hinter die Bühne. Dort warten ihre Instrumente auf sie. Applaus ertönt, das Unterstufenblasorchester räumt die Bühne. Dennis, Edgar, Oliver, Lukas und die restliche Besetzung suchen sich ihre Plätze und warten auf das Signal von Dirigentin Genschel. Ein Stück von Gustav Holst, „My Heart will go in“ von Celine Dion. Das Publikum ist begeistert. Und zum krönenden Finale quetschen sich alle fast 80 Bläser auf die kleine Bühne in der Mensa und spielen den Titelsong von „Fluch der Karibik“. „Gänsehaut“, deutet ein Mädchen ihrer Mutter an, indem sie ihr den nackten Arm zeigt.