Aus Monheimer Zapfhähnen fließt bald Költ
Bei einem Crowdfunding-Projekt ist so viel Geld zusammen gekommen, dass die Költ UG jetzt die Produktion aufnimmt.
Monheim. Altweiber ist es so weit. Dann, sagt Brauer Henning Barkey von der Monheimer Biermanufactur, fließt das erste Költ aus dem Hahn. Dank einer erfolgreichen Crowdfunding Aktion. Költ?! Ja, genau: Költ — kein Tippfehler. Unter Monheimern hat es sich zum Teil schon rumgesprochen, auch unsere Zeitung berichtete bereits darüber. Der Monheimer Brauer hat mit Hans Berlin und Matthias Ross, zwei Freunden, die sich während des Design-Studiums an der Hochschule Düsseldorf kennengelernt haben, ein neues Bier kreiert und eine Unternehmer Gesellschaft (UG) gegründet. Die Idee dazu kam Hans Berlin und Matthias Ross, als sie im Sommer 2014 mit Freunden aus Köln in der Düsseldorfer Altstadt weilten. „Da kam mal wieder das altbekannte Thema auf: Köln gegen Düsseldorf, Kölsch gegen Alt.“
Genervt vom ewigen Streit zwischen den Städten haben die Jungs ein Bier entwickelt, das beide Städte verbinden soll: „Ein bernsteinfarbenes, goldenes, obergäriges Bier, das sowohl süffig als auch würzig schmeckt und eine leicht fruchtige Note besitzt. Gebraut, genau zwischen Köln und Düsseldorf, mitten in Monheim“. Am 26. August 2017 wurde das erste Költ gebraut — und jetzt haben die Erfinder mit ihrer Költ UG ein weiteres Etappenziel erreicht.
Über eine Crowdfunding-Seite suchten die Initiatoren Unterstützer, die Geld geben, um das Projekt ans Laufen zu bringen und eine Abfüllanlage zu erwerben. „Zum Start brauchen wir eure Unterstützung. Damit jeder in den Genuss von Költ kommt, muss Költ in die Flasche. Leider reichen unsere Kapazitäten in der kleinen Monheimer Brauerei nicht aus. Mit eurer Unterstützung wollen wir Költ gemeinsam in die Flasche bringen und größere Mengen brauen“, schrieben die Erfinder auf startnext.com. 20 000 Euro wurden gebraucht — 20 610 Euro kamen zusammen. Die ersten 5000 waren bereits nach drei Tagen da. Am 7. Oktober fiel der Startschuss zur Aktion. Mehr als 5000 Euro waren am 10. Oktober schon eingesammelt. „Wir bedanken uns — und freuen uns sehr“, sagt Barkey. Mit dem Geld geht das neue Bier also jetzt in Serie.
Unterstützer haben als Dankeschön schon Flaschen mit dem neuen Gebräu erhalten — von Hand abgefüllt — und können das Költ damit schon probieren. Andere müssen noch etwas warten, aber nicht mehr so lange. Nach dem Zapfstart an Altweiber in der Biermanufactur (8. Februar) folgen, wenn mit der Produktion weiter alles gut läuft, einige Wochen später die ersten 0,33er-Flaschen. „Die gehen dann vermutlich gegen Ende des ersten Quartals in den Verkauf“, sagt Henning Barkey.
Was eine Kiste Költ kostet, sei noch nicht ganz sicher. „Wir schätzen, dass der Preis etwa bei 14, 15 Euro pro Kasten liegen wird“, sagt der Brauer. Zu kaufen ist es dann in der Biermanufactur, es werden aber auch noch Gespräche mit Händlern geführt. Im örtlichen Getränkemarkt könnten also bald zwischen den Kästen mit Kölsch und Alt die mit Költ stehen. Frisch gebraut und selbst abgefüllt. Und dann wird es spannend: Wie wird sich das Gebräu wohl verkaufen?