Baumberg: Vitamine sind der Renner

Beim Obsttag am Samstag wurden vor allem die verschiedenen unbehandelten Äpfel verwertet. Die Besucher nutzten aber auch das Angebot, ihr eigenes Obst pressen zu lassen.

Baumberg. "Es ist der Wahnsinn. Als wir um 14 Uhr aufgebaut haben, waren sogar schon Leute hier", ist Elke Löpke begeistert. Die Leiterin der Biologischen spricht vom Obsttag, der am Samstag zu Haus Bürgel lockte - und mit dem großen Ansturm alle überraschte. "Im letzten Jahr waren schon viele hier. Es scheint sich herumgesprochen zu haben", glaubt Löpke.

An einem großen Stand können die Besucher frische Äpfel kaufen, die garantiert spritzmittelfrei sind. "Es war natürlich viel Arbeit, alle Obststücke einzeln zu pflücken, aber wir hatten mehrere Ehrenamtliche, die uns geholfen haben", erzählt Löpke.

In den vergangenen zehn Jahren wurden in den Kämpen etwa 300 neue Bäume gepflanzt, sodass am Samstag mehr als 20 verschiedene Sorten Äpfel angeboten werden konnten. "Nach einer Stunde hatten wir bereits 400 Kilo verkauft", strahlt die Leiterin der Biologischen Station.

Am Stand kann man die Rheinischen Bohnäpfel, Riesenboiken und Winterzitronenäpfel natürlich auch probieren. Gerne erklären die Mitarbeiter auch, wozu man die einzelnen Sorten verwenden kann. "Wir haben auch viele Apfelallergiker, die bei uns kaufen", erzählt Löpke.

Denn die alten Sorten wie Goldparmäne und Berlepsch sind durchaus von den Betroffenen genießbar, da sie unbehandelt und nicht gezüchtet sind. "Es ist einfach toll, dass die Äpfel nicht gespritzt sind und direkt aus der Kämpe kommen", findet Iris Tillenberg. Und auch ihr Sohn Noel (3) beißt sichtlich begeistert in das grüne Obst.

Doch nicht nur Äpfel können die Besucher an diesem Nachmittag erwerben. "Wir verkaufen auch Schnaps, Prosecco und Saft", sagt Löpke. Theresia Goebel und ihre Familie haben jedoch ihre eigenen Äpfel mitgebracht - drei Wäschekörbe voll. Denn die Biologische Station bietet den Besuchern erstmals an, ihre eigenen Gartenäpfel für einen Euro pro Liter zu pressen.

"Ich bin gespannt, wie viel das gibt", überlegt Theresia Goebel und beobachtet gespannt die Presse. Die Rentnerin verarbeitet die Früchte normalerweise zu Apfelkuchen oder Mus. "Heute Mittag gab es Pfannkuchen", erzählt sie. Endlich ist der letzte Rest gepresst und es kann in Flaschen abgefüllt werden. 20 Liter frischen Apfelsaft nehmen die Goebels mit nach Hause. "Total lecker", urteilen alle.

"Frischer Apfelsaft ist schon etwas Besonderes", findet Elke Löpke. Deshalb steht die Biologische Station mit den Gastronomen in der Umgebung in Verhandlungen. "Es ist doch praktisch, wenn man so guten Saft verkaufen kann - und der dann auch noch aus der Gegend kommt", meint sie. Der rege Andrang, der trotz des herbstlichen Wetters herrscht, zeigt, dass Frischobst durchaus gefragt ist. "Deshalb bieten wir auch solche Apfelbäume an", erzählt Löpke.

Die Biologische Station nimmt bis Ende November Bestellungen an und verkauft die Bäume zum Einkaufspreis. "Wir sind froh, wenn die Sorten wieder angebaut werden", begründet Elke Löpke dies.

Der Obstkundler Ralf Badtke berät Hobbygärtner gerne, hilft bei der Auswahl der Sorte und erklärt alles zum Thema Obstschnitt. "Beim Pflanzen und ersten Schneiden stehen wir gerne zur Seite", erzählt Löpke. Und später kommen die Obstanbauer dann in die Urdenbacher Kämpe - um ihren eigenen Apfelsaft pressen zu lassen.