Baumberger besorgt um Sicherheit

Die ersten Flüchtlinge ziehen nächste Woche in die Unterkunft an der Bregenzer Straße. 50 Anwohner kamen zur Infoveranstaltung.

Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Nächste Woche ziehen 36 Flüchtlinge in das erste an der Bregenzer Straße errichtete Container-Modul ein. Es handelt sich dabei um Asylbewerber, die zuletzt im Übergangsheim an der Danziger Straße wohnten. Die Gebäude dort müssen dringend renoviert werden. Die Stadt Monheim nutzt dabei die Verschnaufpause, die das Land kleineren Kommunen bei der Zuweisung von Flüchtlingen gewährt, indem sie mehr als in der Vergangenheit die Großstädte in die Pflicht nimmt.

Die Stadt reizt bei der Belegung der insgesamt 60 Zimmer, die an der Bregenzer Straße bis Ende Mai entstehen, nicht die Kapazitätsgrenzen aus. „Statt der erlaubten vier bringen wir darin im Schnitt nur 2,5 Menschen unter — insgesamt bis zu 120“, erklärte Bürgermeister Daniel Zimmermann am Mittwochabend bei einer Infoveranstaltung im Bürgerhaus.

Ein Container-Modul soll Gemeinschafts- und Büroräume beherbergen, wo auch die beiden mit der Betreuung der Flüchtlinge beauftragten Vereine, das Beratungscentrum und der SKFM, ihre Angebote machen können. Der Haushalt 2016 halte Mittel für insgesamt 13 Vollzeitstellen bereit. „Das ist ein Betreuungsschlüssel, den keine andere Kommune hat“, sagte Zimmermann. „Allerdings haben wir erst die Hälfte der Stellen besetzen können. Momentan ist es schwierig, qualifizierte Leute mit Fremdsprachenkenntnissen zu bekommen.“ Eine Stelle beim SKFM solle allein der Betreuung der ehrenamtlichen Helfer vorbehalten sein, die viele Fragen bezüglich des Asylrechts hätten.

Zur Bürgeranhörung kamen rund 50 Anwohner, die sich — genährt durch Erinnerungen an die Containeranlage aus den 1990er-Jahren — Sorgen um ihre Ruhe und Sicherheit machten. Sie wollten wissen, an wen sie sich im Falle abendlicher Ruhestörungen wenden können. Bürgermeister Zimmermann versicherte, dass rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche zwei Sicherheitsleute vor Ort seien. „So sicher haben Sie es vorher dort nicht gehabt, weil das eine sehr abgelegene, dunkle Ecke ist.“

Einigen Anwohnern behagte der Gedanke anscheinend nicht, dass bald viele Flüchtlinge auf den Straßen in Baumberg unterwegs seien. Sie wünschten sich, dass die Stadt den Transport zu Kitas, Schulen, Behörden mit Bussen organisiere und die Menschen begleite.

Andere Fragen der Anwohner zielten aber auch auf die Sicherheit der an der Bregenzer Straße untergebrachten Flüchtlinge. So erinnerte ein Zuhörer an einen Brand, bei dem drei Kinder umgekommen seien. Bürgermeister Daniel Zimmermann erklärte, dass die Stadt bei der Konzeption der Anlage die vom Land gewährten baurechtlichen Erleichterungen nicht genutzt habe, sondern die geltenden Standards einhalte. „Deshalb haben wir nur eingeschossig gebaut, was zwar mehr Fläche beansprucht, aber auch entzerrt und damit dem sozialen Frieden dient“, sagte Gebäudemanager Michael Lobe. Es würden auch keine Elektroheizungen aufgestellt, damit niemand auf die Idee komme, darauf Kleidung zu trocknen. Entzündete Textilien hatten vor Jahren den Brand ausgelöst.

Die Stadt geht davon aus, dass sie die Containeranlage Bregenzer Straße als zentrale Einrichtung für drei Jahre braucht. Deshalb hat sie die Module gekauft und nicht gemietet.