Brühland streicht die Segel
Der 34-Jährige wird den Fraktionsvorsitz abgeben. Auch als Bürgermeisterkandidat steht er nicht mehr zur Verfügung. Es reißt ein Loch in die CDU. Erste Namen kursieren.
Monheim. Er ist angekommen — das ist in diesen Tagen häufig zu hören mit Blick auf Tim Brühland. Leicht hatte es der heute 34-Jährige nicht, als er kurz vor der Kommunalwahl 2009 aus Wülfrath an den Rhein geholt wurde. Ein „Fremder“ sollte die CDU zum Sieg führen. Sie wurde zwar mit 30,2 Prozent knapp vor Peto die stärkste Partei, doch Tim Brühland unterlag im Rennen ums Bürgermeisteramt Daniel Zimmermann. Zweieinhalb Jahre später hat sich Brühland Profil erarbeitet — und streicht die Segel.
Auf WZ-Anfrage reagiert er zunächst zurückhaltend, weil er erst die Parteibasis informieren will. Aber dann erläutert Brühland: „Es geht nicht mehr. Ich kann Beruf und Politik nicht länger unter einen Hut bringen.“ Der Jurist gibt den Fraktionsvorsitz ab und wird auch nicht mehr als Bürgermeisterkandidat für 2015 zur Verfügung stehen. Sein Ratsmandat behält der 34-Jährige. „Ob ich allerdings 2014 nochmal für den Stadtrat antrete, weiß ich noch nicht“, sagt er.
In Reihen der CDU reißt das ein Loch. „Anders wäre schöner. Aber was soll ich machen? Ich habe das zu respektieren“, sagt Stadtverbandsvorsitzender Markus Gronauer. Der 42-Jährige ist bereit, den Fraktionsvorsitz zu übernehmen, wenn er vorgeschlagen wird. Über mögliche neue Bürgermeisterkandidaten möchte er nicht viel sagen: „Dass Thema ist komplett offen. Wir müssen wieder ganz von vorn anfangen. Namen gibt es zurzeit noch keine.“
Tatsächlich sieht die Sache anders aus. Denn Mike Danielewsky bestätigt unserer Zeitung, dass er gefragt worden sei, ob er sich vorstellen könne, bei der nächsten Bürgermeisterwahl für die CDU ins Rennen zu gehen. „Ich habe allerdings abgesagt. Das ist zurzeit nicht Teil meiner Lebensplanung“, sagt der 39-Jährige. Er war vor Jahren für die CDU in Rat und Kreistag aktiv. Dann zog es den Juristen beruflich für einige Zeit nach London. Derzeit arbeitet er in Frankfurt.
Eine definitive Absage gibt es auch von Urgestein Helmut Heymann. „Ich genieße mein Privatleben und stehe nicht zur Verfügung“, sagt der 59-jährige Rentner. Dabei mangelt es ihm nicht an Profil. Er war einer der Cognis-Geschäftsführer, bis das Unternehmen mit Hauptsitz an der Rheinpromenade an BASF verkauft wurde. Außerdem führt Heymann den Baumberger Allgemeinen Bürgerverein.
Dann wäre da noch Marion Prondzinsky, die 2009 nach einer knapp verlorenen Kampfabstimmung gegen Brühland zur FDP wechselte. „Und dabei bleibt es auch. Ich werde gar nicht mehr als Bürgermeisterkandidatin antreten“, sagt die 44-Jährige.