Statistik: Weniger Unfälle als im Vorjahr
Die Polizei hat den Verkehr 2011 intensiver kontrolliert. Trotzdem sind in Langenfeld kreisweit die meisten Menschen verunglückt.
Langenfeld. Dass Langenfeld ein starkes Stadtwachstum hat, ist wirtschaftlich gesehen erfreulich. Doch für die Kreispolizeibehörde Mettmann ist die hohe Zahl an täglichen Einpendlern seit Jahren eine Herausforderung. „Mit einem hohen Verkehrsaufkommen steigt auch die Unfallgefahr“, sagt Thomas Decken, Direktionsleiter Verkehr. Und so belegte die Stadt 2011 bei den Verunglücktenzahlen im kreisweiten Vergleich erneut den negativen Spitzenplatz.
Bei 206 Verkehrsunfällen mit Personenschaden verunglückten 246 Menschen. Zwei Personen starben an den Folgen eines Unfalls: Ein 31-jähriger Motorradfahrer wurde im März an der Kreuzung Schneiderstraße/Hardt/Bergische Allee von einem Lkw-Fahrer, der verbotswidrig abbog, übersehen. Ein 73-jähriger Fahrradfahrer stieß im September beim unvermittelten Überqueren der Düsseldorfer Straße ebenfalls mit einem Lastwagen zusammen.
Trotzdem blickt die Kreispolizei bezüglich Langenfeld auf ein gutes Jahr zurück. Im Jahr 2010 hatten schließlich 60 Verkehrsteilnehmer mehr Verletzungen erlitten. „Unfälle werden von vielen Faktoren beeinflusst“, sagt Decken. Gemeint sind: Witterung, die Fahrbahnbeschaffenheit, der Zustand des Autos, aber auch die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer — und die wurde im vergangenen Jahr durch die Polizei gefördert.
Im Zuge des Projekts „Durchstarter“ überwachten Beamte drei Monate lang intensiv die B 8, L 403 und L 353, führten dort Verkehrskontrollen durch. „Auf diesen Tangenten passieren 80 Prozent der Verkehrsunfälle“, sagt Decken. „Auch dieses Jahr wollen wir dort und an einzelnen Knotenpunkten wieder intensiv kontrollieren.“
Diesmal ist das Projekt aber nur auf sechs Wochen angelegt — der Erfolg hat seinen Preis. Die Aktion wird auf die Top-6-Unfall-Städte des Kreises ausgeweitet. „Für dreimonatige Kontrollen haben wir nicht das Personal. Wir bekommen sowieso schon Unterstützung von Hundertschaften aus Düsseldorf“, sagt der Direktionsleiter und betont, dass der Schwerpunkt bei den nächsten Kontrollen auf Fußgängern und Fahrradfahrern liege.
Denn obwohl im vergangenen Jahr mit 95 Radfahrern 17 weniger als in 2010 verunglückt sind, liefert Langenfeld bei den nicht motorisierten Zweirädern weiterhin den höchsten Wert im Kreis. „Wegen der flachen Topografie steigen viele Menschen aufs Rad — vor allem immer mehr Senioren“, sagt Decken. Zudem bemühe sich die Verwaltung, viele Radwege zu schaffen. Hohe Spritpreise täten ihr Übriges.
„Insgesamt ist Langenfeld, was die Unfallstatistik angeht, auf einem guten Weg“, sagt Decken. „Aber wenn man jetzt denkt, wir könnten uns entspannen, weil die Unfallzahlen rückläufig sind, liegt man falsch.“